Auch für Magna Steyr-Betriebratschef Günter Pepper ist die hohe Akzeptanz - unter den 2.370 Angestellten des Grazer Werks waren es rund 80 Prozent - nicht überraschend: "Dahinter steht die große Sorge um den Arbeitsplatz". Man habe zwar einige Verbesserungen gegenüber des ursprünglichen Vorschlags herausverhandeln können, mehr sei aber nicht drinnen gewesen, so Pepper.
Nur Druckmittel?
Kritik kam vom Landessekretär der Metaller-Gewerkschaft, Josef Pesserl: Lohnverzicht sei kein Modell, um die Krise zu bewältigen, kein einziger Arbeitsplatz bleibe damit erhalten, sondern sei lediglich die Methode, wie man wirtschaftlich abhängige Mitarbeiter unter Druck setze, so Pesserl.
Weitere Lohnverzichte erwartet
Magna-CEO Siegfried Wolf bedankte sich am Montag in einer Aussendung bei den Mitarbeitern "für ihr Verständnis und ihre Bereitschaft, diesen Schritt mit uns gehen". Es sei ihm persönlich nicht leicht gefallen, bei den Mitarbeitern für den einen freiwilligen, temporären Gehaltsverzicht zu werben. Die Maßnahme sei aber notwendig, um im Rahmen eines Gesamtpakets zur Kostensenkung die "starke Finanzbasis abzusichern und möglichst viele Arbeitsplätze zu schützen". Man habe einen echten Schulterschluss im Unternehmen erzielt. Er sei überzeugt, dass sich in den nächsten Tagen auch noch zahlreiche weitere Mitarbeiter anschließen werden.
"Loyale Mitarbeiter"
Einen Seitenhieb Wolfs gab es gegen die Gewerkschaft: Die Mitarbeiter hätten bewiesen, "hundertprozentig loyal zu unserem Unternehmen stehen und selbst und ohne Zurufe von außen am besten zu wissen, was unser Unternehmen derzeit braucht". Man werde gemeinsam sicher durch die Krise kommen und am Ende gestärkt aus ihr hervorgehen. Auch die Belegschaftsvertretung habe in dieser schwierigen Situation für eine sachliche, konstruktive Gesprächsbasis gesorgt", sagte Wolf.
50.000 Euro - minus fünf Prozent
Im einzelnen sollen Angestellte, die bis zu 50.000 Euro im Jahr verdienen, auf fünf Prozent ihres Gehaltes verzichten. In Abständen von Zehntausend Euro nach oben kommen zu den fünf Prozent jeweils eineinhalb Prozent dazu, bis die Obergrenze von 20 Prozent erreicht ist. Als Zuckerl kommt von Magna das Angebot von bis zu vier zusätzlichen Urlaubstagen.
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