Die Steyrer Staatsanwaltschaft ordnete eine gerichtliche Obduktion der Leiche und eine genaue Untersuchung der Todesursache an: Ermittler sollen klären, wie der Häftling hinter Gittern zu Rauschgift gekommen sein könnte, das seine Atemlähmung ausgelöst haben dürfte. Der österreichische Staatsbürger Milan M. (29) hätte für Drogendelikte noch vier Jahre lang im Garstener Gefängnis büßen müssen. Doch Donnerstag, kurz vor Mitternacht, bemerkten seine Mithäftlinge seine unüberhörbaren Atembeschwerden und alarmierten sofort die Justizwache. Da zufällig Rettungsleute in der Nähe waren, konnten sie schon Minuten später mit Wiederbelebungsversuchen beginnen. Doch auch der zu Hilfe gerufene Notarzt musste nach 20 Minuten aufgeben.
Zweiter Todesfall seit März
Wie berichtet, war Mitte März auch der süchtige Steyrer Harald S. (45) nicht mehr zu retten gewesen, der sich in seiner Bettkoje mit einem Plastiksack erstickt hatte. Der verurteilte Räuber hatte sieben von neun Jahren Haft abgesessen, war krank und depressiv. Deshalb sollten drei Zellengenossen auf ihn aufpassen, seinen Selbstmord verhindern. Doch die schweren Burschen verschliefen die Verzweiflungstat hinter den Vorhängen ihrer „Himmelbetten“. Linzer Mordermittler konnten kein Fremdverschulden feststellen.
Symbolfoto
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