Schweinegrippe

US-Experten: Virus nicht allzu gefährlich

Ausland
02.05.2009 10:49
Trotz weiterer Ausbreitung der Schweinegrippe haben US-Wissenschaftler jetzt eine gewisse Entwarnung gegeben. Demnach weist der vorliegende Virustyp H1N1 nicht dieselben tödlichen Eigenschaften auf wie der Erreger der katastrophalen Spanischen Grippe von 1918/19. "Wir sehen nicht die Merkzeichen für die Virulenz, die in dem Virus von 1918 festgestellt wurden", sagte die Grippeexpertin Nancy Cox vom US-Zentrum für Seuchenkontrolle und Prävention am Freitag in Atlanta.

Bei den fehlenden Genen handle es sich um genau jene Abschnitte, die den Auslöser der Spanischen Grippe so tödlich gemacht haben. Das neue Virus sei eine "sehr ungewöhnliche Kombination" aus menschlichen Genen und Schweine-Genen, die in Nordamerika, Asien und Europa gefunden worden seien, sagte Cox weiter. Für eine genaue Einschätzung seiner potenziellen Auswirkungen sei es aber noch zu früh. Die Spanische Grippe war eine der tödlichsten Seuchen in der Geschichte der Menschheit. Experten schätzen, dass damals 40 bis 50 Millionen Menschen starben.

krone.tv hat die Österreicher befragt, ob sie sich vor der Schweinegrippe fürchten. Die - teils kuriosen - Antworten: in der Infobox!

Bislang 16 Todesopfer in Mexiko
Unterdessen breitete sich die Schweinegrippe weiter aus. In Mexiko wurden bis Samstagvormittag 16 Todesfälle infolge der Seuche bestätigt. Die Zahl der Infizierten wurde mit mindestens 397 angegeben. Zugleich trat die Verordnung in Kraft, dass alle Behörden und privaten Betriebe, die keine lebenswichtigen Dienstleistungen verrichten, fünf Tage lang geschlossen bleiben müssen. Die sonst so belebte Metropole Mexiko-Stadt wirkte daraufhin vielerorts wie ausgestorben. Außer in Mexiko gab es bisher noch einen Schweinegrippe-Toten in den USA - ein Kleinkind aus Mexiko, das mit seinen Eltern nach Texas gereist war.

Quarantäne in Hongkonger Hotel
In Hongkong wurden hunderte Gäste und Beschäftigte eines Hotels unter Quarantäne gestellt, nachdem dort bei einem Gast eine Schweinegrippe-Infektion nachgewiesen worden war. Die Behörden in der chinesischen Sonderzone reagierten angesichts der vorherigen Probleme mit der Lungenkrankheit SARS und der Vogelgrippe besonders streng.

Die Gesundheitsminister südostasiatischer und ostasiatischer Staaten wollen Beratungen über den Kampf gegen die Schweinegrippe aufnehmen. Sie wollen am kommenden Freitag in der Hauptstadt Bangkok zusammenkommen. Im Mittelpunkt der Beratungen stünden Möglichkeiten zur Aufstockung der Grippemittel in den einzelnen Ländern, teilte am Samstag ein Sprecher des thailändischen Außenministeriums am Samstag mit.

Weltweit fast 600 Menschen erkrankt
Aus Südkorea wurde am Samstag ebenfalls der erste bestätigte Fall von Schweinegrippe gemeldet. Weltweit sind schon fast 600 Menschen nachweislich erkrankt, fünf davon in Deutschland.

Eine Maschine der US-Fluggesellschaft United Airlines legte am Freitag auf dem Flug von München nach Washington eine unplanmäßige Zwischenlandung in Boston ein, weil eine Passagierin über grippeartige Beschwerden geklagt hatte. Die 53-Jährige habe den Flugbegleitern von ihren Symptomen berichtet, sagte ein Sprecher des Flughafens von Boston. Das US-Zentrum für Seuchenkontrolle habe daraufhin vorsichtshalber zur nächstmöglichen Landung geraten.

China streicht direkte Flüge aus Mexiko
Am Samstag hat China direkte Flüge aus Mexiko gestrichen, um die Möglichkeiten von Infektionen einzudämmen. Außerdem versuchten die Behörden, weitere Menschen ausfindig zu machen, die mit einem Mexikaner in derselben Maschine gesessen hatten, bei dem der Virustyp A/H1N1 festgestellt wurde. Der 25-Jährige, der mit einem Inlandsflug von Shanghai nach Hongkong weitergeflogen war, war der erste Mensch, der in Asien an der Schweinegrippe erkrankte.

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