LASK Linz – Rapid Wien 0:2
Den Grün-Weißen reichte trotz einer klar verbesserten Linzer Mannschaft ein relativ entspannter Auftritt, Hoffer (11., Bild) und Boskovic (50.) schossen den Rekordmeister zum nie gefährdeten Erfolg. Die Linzer sind damit - zumindest rein rechnerisch - weiter in den Abstiegskampf verwickelt. Der Vorsprung auf die punktegleichen Schlusslichter Mattersburg und Altach ist auf sieben Punkte geschrumpft, Kapfenberg verdrängte die "Athletiker" zudem von Platz sieben. Für LASK-Coach Hans Krankl war es im fünften Spiel bei je einem Sieg und Remis die dritte Niederlage in Serie. Seit drei Partien warten die Oberösterreicher zudem auf einen Treffer.
Oberösterreicher stärker als zuletzt
Der LASK, erstmals seit 1. März mit Cavlina anstelle Zaglmairs im Tor und erstmals unter Krankl mit Prager von Beginn an, verkaufte sich gegen den klaren Favoriten allerdings erstmals seit längerem nicht unter Wert. Auch die hängende Spitze Vastic wurde seiner Kapitänsschleife wieder gerecht, sorgte gemeinsam mit dem neu formierten Mittelfeld für einigen Schwung. Chancen für Saurer (4.), Chinchilla (nach herrlichem Vastic-Heber in den Strafraum, Payer parierte glänzend, 21.) bzw. ein Vastic-Freistoß fast wie in alten Tagen (36.) legen beredtes Zeugnis von der Ebenbürtigkeit der Gastgeber ab.
21. Saisontor von "Jimmy" Hoffer
Bei Rapid, das in den ersten 45 Minuten scheinbar verhalten agierte, war es vor allem "Sturm-Rakete" Hoffer, der immer wieder für Gefahr sorgte. Der "kleine" Part des grün-weißen Sturmduos machte auch schon in der elften Minute die Gästeführung perfekt: Nach einer Aktion Hofmann-Dober-Hoffer, knallte der von Majabvi nur begleitete ÖFB-Teamkicker den Ball von der Strafraumgrenze per Latte ins Tor - das 21. Saisontor für Hoffer, der damit nur noch einen Treffer hinter Maierhofer liegt.
Nach dem Seitenwechsel war es allerdings die Pacult-Elf, die vor den Augen von 15.000 Fans, darunter ÖFB-Präsident Leo Windtner ebenso wie etwa 3.000 Rapidler, den Ton angab. Mit einem inkonsequenten Abwehrmanöver leiteten die Linzer schließlich ihren eigenen Untergang ein. Cavlina konnte zwar unmittelbar hintereinander gegen Hoffer und Kavlak klären, als die Chance schon vorbei schien, holte sich aber Hoffer erneut den Ball, und Boskovic nützte seine Vorlage aus wenigen Metern zum 2:0 (50.).
Rapid "spazierte" schließlich zum Sieg
Der offenbar geschockte LASK tauchte nur noch selten gefährlich vor dem Tor von Payer auf, Einwechslungen von Mayrleb und Mijatovic vermochten daran nichts mehr zu ändern. Rapid "spazierte" schließlich zum Sieg, auch "Beißer" Jürgen Panis dürfte sich sein Comeback nach über sieben Monaten (ab der 88. Minute) anders vorgestellt haben.
Die Altacher gingen vor eigenem Publikum durch Tomas Jun (30.) verdient in Führung, Peter Hlinka glich allerdings für die seit nun schon seit sechs Runden ungeschlagenen Steirer in der 43. Minute aus. Nach der Pause schwächte Dennis Mimm (50./Gelb-Rot) seine Elf, die Gäste konnten aus der numerischen Überlegenheit aber kein Kapital schlagen.
Hausherren hatten mehr vom Spiel
In einer flotten Partie hatten die Hausherren von Beginn an mehr vom Spiel. Nach einem Ze-Elias-Eckball scheiterte Randonjic zuerst an Sturm-Goalie Gratzei, ehe Gramann den Nachschuss über das Tor jagte (8.). Nach einer halben Stunde wurden die Zellhofer-Schützlinge für ihre Offensivbemühungen belohnt: Mimm gab zur Mitte und der völlig frei stehende Jun schob den Ball an Gratzei vorbei zum 1:0 ein (30.). Es war der erste Gegentreffer für Sturm seit dem 13. März (1:1 gegen Ried) sowie fünf Partien.
Lange freuen konnten sich die Altacher aber nicht über die Führung. Schicklgruber konnte sich bei einem Hassler-Volleyschuss nach Jantscher-Vorarbeit zwar mit einer Fußabwehr noch auszeichnen (38.), gegen den Versuch von Hlinka nach einem herrlichen Doppelpass mit Hassler war der Tormann-Routinier aber machtlos (43.).
Vorarlberger ab der 50. Minute mit zehn Mann
Nach dem Seitenwechsel starteten die Hausherren wie aus der Pistole geschossen, Gratzei konnte einen Freistoß aus rund 30 Metern von Vorisek, der schon in der 44. Minute aus guter Distanz am langen Eck vorbeigeschossen hatte, aber mit Mühe abwehren (47.). In der 50. Minute nahmen sich die Vorarlberger aber dann selbst den Wind aus den Segeln. Nach einem Zusammenstoß von Mimm mit Jantscher zeigte Schiedsrichter Thomas Prammer dem Altach-Verteidiger eine sehr umstrittene Ampelkarte.
Durch die numerische Überlegenheit übernahm mehr und mehr der stark ersatzgeschwächte UEFA-Cup-Anwärter (ohne Haas, Beichler, Feldhofer, Scherrer) das Heft in die Hand und drückte auf die Entscheidung. Nach einem schönen Zuspiel von Muratovic brachte Hassler aber den Ball im Tor nicht unter, schoss Schicklgruber genau in die Hände (60.). Zudem sorgten Sonnleitner mit einem Kopfball (75.) und Lamotte (78./Schicklgruber parierte) für Gefahr.
Die ersten 45 Minuten des Duells zwischen dem Abstiegskandidaten aus der Steiermark und dem aktuellen Fünften SV Ried brachten wenige Höhepunkte. Als man sich schon auf den Pausenpfiff ohne zuvor erfolgten Torschrei einstellen wollte, kam es doch noch zu Treffern: Der liechtensteinische Teamspieler Stocklasa hielt Taboga im Ried-Strafraum fest, Schiedsrichter Krassnitzer pfiff nicht zu Unrecht Elfmeter. Der sichere Penaltyschütze Siegl verwertete in der 39. Minute zur Führung für die Steirer, doch die rund 4.000 Fans durften sich daran nicht lange erfreuen. Quasi im Gegenstoß zirkelte Peter Hackmair einen Freistoß nicht ganz über die Mauer, Kozelsky fälschte den Ball unhaltbar für Eisl ins eigene Gehäuse ab.
Hausherren nach der Führung besseres Team
Nach dem Seitenwechsel mussten die Zuschauer nicht so lange warten, im Gegenteil. Die Kapfenberger kamen weit aggressiver aufs Feld und dies wurde sofort belohnt: Nach einem Einwurf von Taboga in den Ried-Strafraum wehrte ein Verteidiger per Kopf in Richtung Sechzehner ab und Markus Felfernig trifft aus rund 15 Metern perfekt ins linke Kreuzeck (46.). Es war der dritte Saisontreffer des 25-Jährigen. Die Hausherren agierten nach der zweiten Führung weitaus besser und selbstbewusster und Siegl (56./Gebauer klärt auf Raten sowie in der 62.) hatte gleich zwei Chancen auf das 3:1.
Auch in der 74. hätte der KSV das Match vorentscheiden können, als zunächst Hüttenbrenner nach einem Solo an Gebauer hängenblieb und Kozelskys Nachschuss ebenfalls von Gebauer abgewehrt wurde. Im Finish wurde es noch etwas eng, die Rieder drängten auf den Ausgleich. Goalie Eisl konnte sich in der 78. Minute nach einem Drechsel-Freistoß auszeichnen, der Schlussmann der Steirer hat sich nach der schwachen Partie gegen Mattersburg rehabilitiert.
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