Raus in die Natur

Wandern mit Kindern – so macht es allen Spaß

Leben
06.07.2012 10:16
"Ist es noch weit, Mutti?" oder "Mir tun die Füße weh" - diese Sprüche, kombiniert mit mehr oder weniger eindringlichem Jammern und Maunzen, müssen sich Eltern oft anhören, wenn sie versuchen, mit ihren Sprösslingen eine Wanderung zu unternehmen. Was für Erwachsene Naturgenuss und Entspannung bedeutet, ist für Kinder oft eine Qual. Doch es geht auch anders. Hier erfährst du, worauf du bei Wanderungen mit Kindern achten solltest und wie ein Ausflug ins Grüne bzw. ein Wanderurlaub auch den lieben Kleinen Spaß macht.

Erwachsenen reicht beim Wandern der Anblick von schöner Landschaft, das Grün des Waldes, ein Ausblick in die Berge oder der sportliche Leistungsanreiz, um sich wohlzufühlen. Für Kinder ist das aber oft noch zu wenig. Eine Wanderung muss zu einem Erlebnis werden, damit auch Kinder sie genießen können.

Es muss etwas zu sehen, etwas zum Angreifen, Bestaunen oder Ausprobieren geben, damit eine Wanderung zum Genuss wird. Eine Ruine am Weg, eine Wanderung durch eine Klamm, neben einem Wasserfall, auf einem Naturlehrpfad – das ist ganz nach dem Geschmack eines Kindes. Achte daher bei der Routenplanung darauf, dass ein Erlebnispunkt auf dem Weg liegt. Auch Höhlen, Kletterfelsen oder weitläufige Wiesen bzw. Bauernhöfe oder Tiergehege sind genug, um dein Kind zu begeistern.

Erzähle deinem Kind, was ihr tun werdet, damit es sich darauf freuen kann. Während der Wanderung solltest du dann seine Sinne schärfen: Zeige ihm Pflanzen und Bäume, verbinde ihm die Augen und lasse es bewusst in die Natur hineinhören, legt einen Teil des Wegs barfuß zurück, watet durch einen Fluss oder beobachtet die großen und kleinen Tiere der Natur.

Routenplanung
Abgesehen vom Erlebnisfaktor muss eine Wanderung auch bewältigbar sein. Es eignen sich daher Wege, die recht einfach und ungefährlich zu begehen sind. Auch sollte die Wanderung nicht zu anstrengend werden, eine Tour über einige Hundert Höhenmeter ist jedenfalls zu viel. Plane mit Kindern circa das Eineinhalbfache der normalen Wegzeit ein. Denn Kinder erkunden ihre Umgebung gerne ausgiebig und brauchen auch mehr Pausen als Erwachsene. Kindergartenkinder sollten nicht länger als drei Stunden unterwegs sein, Tagestouren solltet ihr frühestens in der Volkschule in Angriff nehmen.

Wanderurlaube
Bei expliziten Wanderurlauben solltest du das geplante tägliche Pensum an die Kondition und das Alter deines Kindes anpassen. Je jünger dein Kind, desto länger die Pausen bzw. desto besser, wenn dazwischen auch Tage mit Alternativprogramm eingeplant sind. Denn sonst kippt die Stimmung sehr schnell. Ruhetage können beispielsweise auf Almen verbracht werden oder als Badetage an Seen.

Das gilt speziell für den ersten Wanderurlaub. Dieser sollte nur aus einzelnen Wanderungen zusammengesetzt werden, sodass ihr flexibel seid, wenn dein Kind wirklich nicht mehr kann oder mag. Bei den folgenden Urlauben kann man dann auch überlegen, sich in einer Hütte einzuquartieren und wirklich ein paar Tage in Folge in den Bergen zu verbringen. Auch das ist für Kinder eine tolle Erfahrung, weil sie die Natur ganz neu kennenlernen.

Beachte auch, wie viel Gepäck dein Kind für sich selbst schon tragen kann. Denn oft ist schon der Proviant schwer genug, von Kleidung ganz zu schweigen. Dein Kind sollte jedoch nach Möglichkeit nur einen kleinen Rucksack mit einem Inhalt von maximal zehn Prozent seines Körpergewichts tragen – alles andere ist noch zu viel. Auch damit ist die Dauer der Touren bzw. der Aufenthalte oft schon eingeschränkt, da die Großen das Gepäck für die Kleinen mitschleppen müssen.

Und auch die entsprechende Vorbereitung ist entscheidend: ihr solltet vor dem Urlaub schon einige Touren gegangen sein, damit du dir sicher sein kannst, dass dein Kind das geplante Programm auch schafft.

Tipps für die Wanderung
Beim Aufstieg solltest du dein Kind vorangehen lassen, bergab gehst du voraus, um das Tempo zu kontrollieren. Bleibe jedoch immer in Griffreichweite deines Kindes. Achte auf absolut stabile Wetterverhältnisse, denn ein Gewitter am Berg kann zu einem traumatischen Erlebnis werden. Vermittle in jeder Situation Ruhe und Sicherheit.

Proviant
Allein schon die Aussicht auf einen gut gefüllten Jausenrucksack ist für manche Kinder Motivation genug, um einen Berg zu erklimmen. Bepacke deinen Rucksack mit ausreichend Getränken: Wasser, verdünnte Fruchtsäfte und Tee sind optimal. Achte darauf, dass regelmäßig getrunken wird. An Essbarem solltest du schnelle, gesunde Vitaminspender mit dabei haben: Bananen, Äpfel, Birnen, Nüsse sowie gesund belegte Brote. Auch ein Müsliriegel sollte mit dabei sein.

Was noch mit in den Rucksack muss
Kinder verausgaben sich beim Herumtoben schnell und beginnen zu schwitzen. Daher sollte Wechselwäsche auf jeden Fall mitgenommen werden. Auch ein Erste-Hilfe-Set sowie ein Handy gehören fix mit in den Rucksack. Für Wegpausen kannst du einen aufblasbaren Ball oder ein Frisbee mitnehmen, mit dem gespielt werden kann.

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(Bild: kmm)



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