Vor Schuleintritt

Kindergartenpflicht ab Herbst in Niederösterreich

Niederösterreich
30.04.2009 17:03
Ab Herbst müssen alle Fünfjährigen in Niederösterreich den Kindergarten besuchen. Eine Übergangsregelung wird für jene wenigen Standorte getroffen, wo dies heuer noch nicht möglich ist. Die entsprechende Änderung des Kindergartengesetzes soll noch vor der Sommerpause im Landtag beschlossen werden, teilte die zuständige Landesrätin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) mit.

Die Neuerung werde im Bundesland 30 bis 40 zusätzliche Kindergartengruppen erfordern. 370 bis 400 Fünf- bis Sechsjährige besuchen derzeit keinen Kindergarten. Wenn Eltern der Verpflichtung - ohne triftige Gründe - nicht nachkommen, sei analog dem Schulgesetz eine Geldstrafe von bis zu 220 Euro einzuheben, erläuterte die Landesrätin.

Mindestens vier Tage in der Woche
Die Verpflichtung zum Kindergartenbesuch, der gratis angeboten werden muss, erstreckt sich auf mindestens vier Tage in der Woche im Ausmaß von 16 bis 20 Wochenstunden. Insofern ändere sich für Niederösterreich nichts, verwies Mikl-Leitner auf den seit langem eingeführten Gratis-Kindergarten im Bundesland am Vormittag im Ausmaß von 30 Wochenstunden. Der Besuch am Nachmittag kostet - sozial gestaffelt - maximal 80 Euro im Monat.

Vorbereitung auf Schuleintritt
In Kooperation mit den Bundesländern werde derzeit ein Bildungsplan als Standard für die vorschulische Erziehung erarbeitet. Niederösterreich will überdies ein Praxishandbuch für Kindergartenpädagoginnen erstellen. Vorbereitung auf den Schuleintritt gibt es seit langem, insgesamt sei das Bundesland "gut aufgestellt", führte die Landesrätin u.a. die Sprachoffensive (u.a. Englisch seit September 2008) sowie den Einsatz interkulturell geschulter Pädagogen in Kindergärten mit hohem Migrationsanteil an.

Fast 98 Prozent besuchen Kindergarten
In Niederösterreich werden derzeit 45.563 Kinder in 1.129 Kindergärten - in 2.520 Gruppen - betreut, bei den Fünf- bis Sechsjährigen liegt die Betreuungsquote bei 98 Prozent. Für den jährlichen Betrieb wendet das Land 135 Millionen Euro auf, 270 Millionen Euro flossen in die Kindergartenoffensive im Rahmen der Aufnahme Zweieinhalbjähriger. 4.500 Kinder unter drei Jahren werden aktuell betreut, wofür 400 neue Gruppen bzw. 109 neue Kindergärten geschaffen wurden.

10.000 neue Plätze geplant
In den kommenden drei Jahren werden insgesamt 10.000 neue Plätze geschaffen. Die Kindergartenoffensive habe auch einen - gerade in Krisenzeiten wichtigen - arbeitsmarktpolitischen Effekt, sprach Mikl-Leitner von bisher 800 zusätzlichen Jobs - bis 2010 kommen noch 300 dazu.

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