3:0 für "Wikinger"

Sieg in Linz – Innviertler sind OÖs Nummer eins

Oberösterreich
18.04.2009 09:24
Die SV Ried hat ihren Status als aktuelle Nummer eins im oberösterreichischen Fußball am Freitag eindrucksvoll bestätigt. Die Innviertler landeten mit einem 3:0 (1:0) im Derby beim LASK ihren ersten Bundesliga-Sieg überhaupt in Linz und liegen damit nach 30 Runden weiterhin auf dem fünften Tabellenplatz, die Linzer sind vorerst Siebente. Die Tore erzielten Hamdi Salihi per Kopf (8.) sowie der eingewechselte Herwig Drechsel per Fernschuss (74.) und Elfmeter (93.).

Der neue LASK-Coach Hans Krankl hatte seine Elf gegenüber dem überraschenden 1:0-Sieg in Kärnten nicht verändert, den besseren Start erwischten vor 13.300 Zuschauern aber die Rieder, denen die frühe Führung in die Karten spielte. Salihi köpfelte eine Maßflanke von Stefan Lexa zu seinem neunten Saisontor ins kurze Eck. Für Lexa war es bereits das elfte Assist der Saison.

FIFA-Schiri auf der Linie
Der LASK hatte sogar Glück, nicht noch einen Elfmeter hinnehmen zu müssen. Nach einem grenzwertigen Tackling von Thomas Piermayr gegen den durchbrechenden Lexa blieb die Pfeife von Schiedsrichter Harald Lechner aber stumm (39.). Lechner hatte ab der 10. Minute einen ungewöhnlichen Assistenten: FIFA-Referee Fritz Stuchlik stand erstmals seit 1991 an der Linie, weil er den an der Wade verletzten Andreas Fellinger ersetzen musste.

Wenig Highlights
Spielerisch waren die Highlights dagegen dünn gesät, vor allem der LASK enttäuschte. Lange Zeit fiel den Linzern gar nichts ein, Schüsse von Klaus Salmutter strichen entweder knapp am Kreuzeck vorbei (45. +4) oder waren sichere Beute von Ried-Keeper Thomas Gebauer (50.). Bei den Riedern gab Regisseur Drechsel nach drei Wochen Pause wegen einer Meniskus-Operation ab der 64. Minute ein triumphales Comeback. Zehn Minuten nach seiner Einwechslung zappelte der Ball nach einem satten Schuss bereits im linken Eck.

Fragwürdige "Rote" für Vastic
Schon davor war LASK-Star Ivica Vastic wegen einer angeblichen Tätlichkeit gegen Florian Mader vom Platz gestellt worden (70. - siehe Foto). Nach einem Frustfoul an Drechsel folgte ihm Kollege Gerald Gansterer vorzeitig unter die Dusche (87.), im Finish verlor auch LASK-Keeper Michael Zaglmair die Nerven. Nach sinnlosem Foul am eingewechselten Lukas Gabriel verwertete Drechsel den fälligen Strafstoß zum Endstand.

Rosen für Baur
Der älteste Spieler auf dem Platz war Drechsel mit seinen 35 Jahren noch lange nicht gewesen. LASK-Abwehrchef Michael Baur war einen Tag nach seinem 40. Geburtstag vor Spielbeginn mit 561 Rosen geehrt worden - eine für jeden Bundesliga-Einsatz. Am Ende jubelten aber nur die Gäste, die in der Schlussphase sogar noch mehrere Großchancen ausgelassen hatten.

Die Rieder sind nicht nur fünf Punkte vor Kärnten Tabellenfünfter und seit sechs Runden ungeschlagen, sondern haben im 16. Anlauf auch erstmals in ihrer Geschichte in der höchsten Spielklasse drei Punkte aus Linz entführt. Davor war das lediglich in Liga zwei gelungen - 1:0 im November 2004. In der ewigen Derby-Bilanz im Oberhaus stellten die Innviertler bei neun Unentschieden auf 12:11 Siege.

Zweiter Auswärtssieg der Saison
Dabei waren die "Wikinger" in der Fremde bisher alles andere als gefürchtet. Das 3:0 ist erst der zweite Auswärtssieg der Saison. Davor hatten die Innviertler von den jüngsten 28 Partien auf fremdem Platz nur eine (1:0 im September 2008 in Altach) gewonnen. Der LASK dagegen wartet auch unter Krankl weiter auf seinen ersten Heimsieg im Jahr 2009. Von den vergangenen 18 Partien haben die Linzer nur zwei gewonnen und dabei lediglich acht Tore erzielt.

"Wenn du kein Tor schießt, kannst du nicht gewinnen"
LASK-Trainer Hans Krankl zu Debakel: "Ich kann der Mannschaft keinen Vorwurf machen. In der zweiten Hälfte waren wir feldüberlegen, aber nicht torgefährlich. Wenn du kein Tor schießt, kannst du nicht gewinnen. Das 0:1 war ein individueller Fehler, danach hätten wir aber noch genug Zeit gehabt, um den Ausgleich zu erzielen. Ich habe daran geglaubt, aber die Rieder haben verdient gewonnen."

"Linzer unter psychischem Druck"
Ried-Trainer Paul Gludovatz analysiert: "Es ist uns entgegengekommen, dass wir so früh in Führung gegangen sind. Ich glaube, dass wir danach spielbestimmend waren. Der psychische Druck, der auf den Linzern gelastet hat, ist uns auch entgegengekommen. Über die Rote Karte für Vastic war ich etwas verwundert."

Fußball-Bundesliga, (30. Runde):
LASK Linz - SV Ried 0:3 (0:1). Stadion der Stadt Linz, 13.300 Zuschauer, SR Lechner.

Torfolge: 0:1 (8.) Salihi, 0:2 (74.) Drechsel, 0:3 (93.) Drechsel (Elfmeter).

LASK: Zaglmair - Gansterer, Baur, Hoheneder, Wisio - Klein, Piermayr, Vastic, Salmutter (73. Mijatovic) - Wallner, Mayrleb.

Ried: Gebauer - Hadzic, Glasner, Burgstaller - Brenner, Mader, Yeray - Lexa, Hackmair (91. Gabriel), Nacho (64. Drechsel) - Salihi (89. Huspek).

Rote Karten: Vastic (70., Tätlichkeit), Gansterer (87., Foulspiel). Gelbe Karten: Hoheneder, Zaglmair bzw. Mader, Lexa.

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