Kamera-Knirps

Camcorder für Youtubber: Toshibas Camileo H20

Elektronik
13.04.2009 13:20
Gute Filme zu drehen ist inzwischen nicht mehr schwer, wie Toshiba mit seinem "Camileo H20" aus der aktuellen Frühjahrskollektion beweist. Für vergleichsweise günstige 250 Euro liefert der gerade mal 346 Gramm leichte Camcorder des japanischen Herstellers Videos in Full HD. Dafür muss der ambitionierte Hobby-Filmer allerdings auch einige Abstriche in Kauf nehmen, wie der Test von krone.at zeigt.

128 MB fasst der interne Speicher – viel zu wenig für das hochauflösende Filmmaterial im QuickTime-Format. Vor Drehbeginn heißt es daher: aufrüsten. Mittels SD-Karten lässt sich der Speicher auf bis zu 32 GB erweitern. Theoretisch würden so an die acht Stunden Full-HD-Video auf dem Camileo Platz finden, im 720p-Format sind es sogar 16, in der geringsten QVGA-Auflösung (320 × 240 Pixel) stolze 128 Stunden. Theoretisch, wie gesagt, denn dummerweise muss der Camcorder bereits nach anderthalb Stunden Dreh wieder ans Netz.

Für die Neuverfilmung von Peter Jacksons "Herr der Ringe"-Trilogie scheint das Toshiba-Gerät aber ohnehin nicht konzipiert worden zu sein: Kurze, unterwegs und zwischendurch aus der Hüfte geschossene Clips sind das Metier des mit einem fünffach optischen und einem vierfach digitalen Zoom ausgestatteten H20 – darauf lässt bereits die integrierte YouTube-Upload-Funktion schließen.

Die Bedienung ist denkbar einfach: Ist das drei Zoll große und in alle Richtungen frei drehbare Display erst einmal ausgeklappt, nimmt der Camileo automatisch seinen Betrieb auf. Klappt das Display wieder zu, schaltet sich das Gerät aus. Der silberne Power-Knopf dient lediglich der Zierde. Mit dem Daumen navigiert man bequem durch die klar aufgebaute Menü-Struktur, ändert die Auflösung, aktiviert den Selbstauslöser, schaltet (im Fotografie-Modus) den Blitz hinzu und startet die Aufnahme, während mit Hilfe des Zeige- oder Mittelfingers an der Oberseite des Geräts der Zoom bedient wird.

Für die Aufnahme selbst stehen neben einem Automatik-Modus unter anderem auch ein Gegenlicht-, Schwarz-Weiss-, Sepia-, Negativ- oder Nacht-Modus bereit. Bei einer Anfangsblendenöffnung von F3,5 und dem bei Dunkelheit eher gemächlich scharfstellenden Autofokus sollte der Camileo aber ohnehin vornehmlich bei Tag bzw. ausreichender Beleuchtung eingesetzt werden. Auch all zu windig sollte es nicht sein, da das Leichtgewicht ansonsten nur schwer ruhig in der Hand zu halten ist und das an der Außenseite des Displays integrierte Mikro zudem für unschönes Rauschen sorgt. Eine Anschlussmöglichkeit für externe Mikrofone fehlt.

Vorhanden sind allerdings ein USB-Port, um das Datenmaterial auf den PC zu übertragen, sowie ein TV- und ein HDMI-Ausgang. Ein entsprechendes Fernsehgerät vorausgesetzt, bringt dieser die hochauflösenden Filme verlustfrei auf den LCD- oder Plasma-Screen. Natürlich gilt dies auch für Fotos, die der Camileo - wie inzwischen nahezu jeder andere Camcorder auch – auf Knopfdruck schießt. Die maximale Auflösung beträgt hierbei 3.200 x 2.400 Pixel.

Fazit: Kleine Camcorder-Abmessungen und große Videodateien in Full HD scheinen sich beim Camileo H20 nur bedingt miteinander zu vertragen. Zum einen neigt der leichtgewichtige Camcorder trotz elektronischem Bildstabilisator zu Verwackelungen, zum anderen reicht die Akku-Leistung nicht aus, um den Familienurlaub auch nur ansatzweise hochauflösend auf SD-Karte festzuhalten. Schließlich erwischt man sich dabei, dass man trotz oder gerade wegen Full-HD-Funktionalität lieber in gewöhnlicher VGA-Auflösung filmt. Für den nächsten Blockbuster eignet sich der Toshiba-Camcorder demnach nicht, wer jedoch unterwegs schnell und unkompliziert Momente filmisch festhalten möchte, ist aufgrund des günstigen Anschaffungspreises beim Camileo H20 gut aufgehoben.

von Sebastian Räuchle

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