Zehn Brände gelegt

Drei Jahre Haft für mutmaßlichen Brandstifter

Niederösterreich
07.04.2009 15:15
Der mutmaßliche Feuerteufel von Zeiselmauer ist am Dienstag am Landesgericht St. Pölten zu drei Jahren Haft verurteilt worden. Der 27-Jährige soll von Ende Juli bis Anfang November zehn Feuer in Zeiselmauer bzw. St. Andrä-Wördern im Bezirk Tulln gelegt haben. Der Schuldspruch ist nicht rechtskräftig, die Verteidigung meldete Berufung und Nichtigkeitsbeschwerde an.

Der Niederösterreicher zeigte sich bei dem Prozess im vollen Umfang geständig. Bei den Brandstiftungen im Vorjahr wurden Holzstöße, Wohn- und Nutzobjekte mitten im Ortsgebiet, Pkw, und auch ein abgestellter Schulbus angezündet.

"Ganze Region in Unruhe versetzt"
Als Tatmotiv nannte Staatsanwalt Karl Wurzer "Frust und Verzweiflung". Der laut Gutachten zurechnungsfähige Angeklagte neige zur ungenügenden Beherrschung stärkerer Stimmungsschwankungen. Er habe "dreieinhalb Monate eine ganze Region in Unruhe versetzt", so Wurzer.

Es sei "unstrittig", was passiert sei, so Manfred Ainedter, Anwalt des 27-Jährigen. Sein Mandant habe von der "ersten Sekunde an ein reumütiges Geständnis abgelegt". Auch sei der Angeklagte bei den Taten stets darauf bedacht gewesen, dass keine Personen zu Schaden kommen.

Probleme mit Ex-Freundin
Der 27-Jährige selbst führte die Brandstiftungen primär auf Probleme mit seiner Ex-Freundin zurück. Sie habe ihn nach zwei Jahren verlassen, davor schon einmal: "Ein auf und ab", meinte der Beschuldigte zu Andrea Humer, der vorsitzenden Richterin des Schöffensenats. Er habe sich abreagieren wollen, da sich dermaßen viel in ihm aufgestaut hätte.

Der Beschuldigte legte laut Anklage zu Beginn der Brandstiftungen fünf Feuer binnen fünf Tagen. Danach war eine Pause. "Da hatte ich wieder Kontakt mit der Freundin". Doch einige Wochen später traten neuerlich wieder Schwierigkeiten auf. Sie habe ihm Hoffnungen gemacht, ihm dann aber gesagt, sie hätte einen neuen Freund. Daraufhin habe der 27-Jährige ein Vereinshaus in Brand gesetzt, wenig später das Haus der Nachbarn.

Von Kamera gefilmt
Danach war acht Wochen Ruhe: "Da war ich wieder mit der Ex-Freundin zusammen", so der 27-Jährige. Das Glück währte aber wiederum nicht allzu lange. Anfang November wollte der Mann also einen Bus anzünden, dabei wurde der Beschuldigte gefilmt. Es waren aufgrund der Serienbrandstiftungen in der Zwischenzeit Videokameras installiert worden.

"Möchte komplett von vorne anfangen"
Er sei letztlich "froh" gewesen, "dass es vorbei war". Sein Pläne für die Zukunft: "Ich möchte eine Therapie machen und komplett von vorne anfangen".

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