Ein junger Bosnier wurde an diesem Abend von fünf Männern im Stiegenhaus einer Disco niedergeschlagen und tödlich verletzt, auf seinem Finger fand sich die DNA der gesuchten "Phantom"-Verbrecherin. Nach Festnahme aller Verdächtigen und der Überprüfung des gesamten Umfelds des Mannes von der Freundin bis zur Kellnerin wurde ausgeschlossen, dass die gesuchte Frau etwas mit der Tat zu tun haben könnte. Eine interne Revision der Spurenlage wurde gemeinsam mit den deutschen Kollegen gestartet.
"Unbekannte weibliche Person"
In insgesamt 38 Fällen wiesen DNA-Spuren auf eine "unbekannte weibliche Person" hin, die offenbar nichts mit den Verbrechen zu tun hatte, erklärte die stellvertretende BK-Direktorin Andrea Raninger. Das Ergebnis der Spuren-Analyse: Die Überprüfung der involvierten Beamten an allen Tatorten brachte kein Ergebnis, eine Verunreinigung durch deren DNA wurde ausgeschlossen. Gleiches gilt laut Raninger für die kontrollierten Labor-Mitarbeiter. Einziges gemeinsames Merkmal: die Wattestäbchen von einem deutschen Hersteller, die an allen Tatorten verwendet wurden.
16 Diebstähle in Österreich
Dem "Phantom" wurden in Österreich von 2004 bis 2007 insgesamt 16 Eigentumsdelikte zugeordnet. Acht davon gelten mittlerweile als geklärt, in vielen Fällen gebe es bereits Verurteilungen, so Keplinger. Bei den weiteren Delikten gebe es verfolgbare Spuren, die nichts mit dem "Phantom" zu tun hätten. In Deutschland gab es 21 DNA-Treffer, in Frankreich einen.
Deutsche Wattestäbchen nur in OÖ und Tirol verwendet
Auswirkungen der möglichen Kontaminierung auf die in der DNA-Datenbank gespeicherten Profile von erkennungsdienstlich behandelten Verdächtigen schließt das BK aus. Für diese Spuren würden eigene Wattestäbchen von der Gerichtsmedizin Innsbruck verwendet, so Ranninger. Die betroffenen Wattestäbchen aus Deutschland wurden nur in Oberösterreich und Tirol verwendet - nur dort gab es Hinweise auf das "Phantom".
Symbolbild
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