"Tödliche Gefahr"

HIV-Affen droht Abschiebung

Niederösterreich
11.03.2009 13:00
Seit zehn Jahren fristen sie ihr Dasein im Affenhaus des verwaisten Safariparks in Gänserndorf. Nun droht einem Teil der 44 für Laborzwecke mit dem HI-Virus infizierten Affen die Verlegung in einen ungarischen Zoo. Die Grünen sind empört: "Die geplante Abschiebung ist untragbar."

Gesundheitsminister Alois Stöger (SPÖ) müsse endlich die Versprechen seiner Vorgänger wahr machen, für eine sichere Zukunft der ehemaligen Versuchstiere der Firma Baxter zu sorgen.

"Mit der Übernahme der Immuno-AG hat Baxter auch die Verantwortung für die ehemaligen Versuchstiere übernommen, die in den Immuno-Labors jahrelang in ,Einzelhaft' der HIV-Forschung ,gedient' haben", so Bundesrätin Elisabeth Kerschbaum (Grüne).

"Lebensabend in Ruhe verbringen"
Die Schimpansen seien einst im Dienste der Wissenschaft als Versuchstiere nach Österreich gebracht worden - die Verantwortung dafür liege bei der damaligen Bundesregierung, die das Washingtoner Artenschutzabkommen im Vergleich zu den meisten Staaten verspätet unterzeichnet habe. "Deshalb trägt der Bund auch eine Mitverantwortung dafür, dass die Tiere ihren Lebensabend in Ruhe verbringen können", meinte Gerhard Krammer von den Gänserndorfer Grünen.

Grüne orten tödliche Gefahr
Krammer sieht in der geplanten Abschiebung eine tödliche Gefahr für die Tiere: "Die vorsichtig von der Einzelhaft befreiten und in einem weltweit wissenschaftlich geführten Projekt an das Leben in Kleingruppen gewöhnten Tiere können nicht einfach in eine Gruppe zusammengefasst und Menschenmassen zur Schau gestellt werden!" Wer solche Pläne verfolge, nehme in Kauf, dass die Schimpansen dabei zugrunde gehen können. Die Schimpansen müssten weiterhin wissenschaftlich betreut werden - entweder in Gänserndorf oder in einem vergleichbaren Projekt, wie es  der Verein "Vier Pfoten" derzeit konzipiere.

Safaripark schloss 2004 seine Pforten
Einst beliebtes Ausflugsziel, ist der Safaripark Gänserndorf seit dem Konkurs zu Jahresbeginn 2004 geschlossen. Das sogenannte Affenhaus - die Firma Baxter zahlt nach Angaben vom Juni 2007 monatlich 19.000 Euro für die Fütterung der 44 Schimpansen - blieb unverändert bestehen. In der Folge gab es Pläne, den Safaripark als Naturerlebnispark wiederauferstehen zu lassen.

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