Flucht durch Bach

Entflohener Halil P. bei Kebabstand gefasst

Niederösterreich
03.03.2009 10:39
Klitschnass, bibbernd auf einem Feld im Ort Gaming (Bezirk Scheibbs) von einer Hand voll Polizisten eingekreist: So hat am Montagnachmittag für den Wiener U-Häftling Halil P. (29) nach vier Tagen seine Flucht aus der Justizanstalt Josefstadt geendet. Der mutmaßliche Räuber versuchte noch, sich hinter einem Kebabstand zu verschanzen, wurde aber gleich bemerkt, so Rene Neuberger vom Landeskriminalamt Wien. Daraufhin kam es zu einer Verfolgungsjagd über Wald und Wiese sowie durch einen Bach. Der Mann war vergangenen Donnerstag bei Außenarbeiten unbemerkt geflohen.

Selbst durch sieben Signalschüsse in die Luft ließ sich der 29-jährige Türke zunächst nicht abschrecken - er lief weiter. Erst nach mehreren hundert Metern endete die Flucht, die Beamten hatten den U-Häftling nach einem Wettlauf bis zu einem Wald, über Hügel und durch einen Bach eingeholt und umzingelt, so Neuberger. Widerstand leistete der mutmaßliche Räuber angesichts der ausweglosen Situation nicht.

Bereits am Sonntag hätten die Ermittler den 29-Jährigen beinahe geschnappt. Hinweise, Halil P. halte sich in Bad Gastein auf, waren zwar richtig, kamen aber zu spät. Als die Polizei eintraf, war der Flüchtige offenbar schon unterwegs nach Gaming. Offenbar habe P. gehofft, dort Kontaktpersonen zu  treffen, die ihn schützen könnten, so Neuberger. Stattdessen wurde er in dem kleinen Ort am Montag gegen 15.00 Uhr gestellt, nachdem er völlig unbehelligt auf der Straße herumspaziert war.

Unbemerkt die Flucht ergriffen
Halil P. war am Vormittag des 26. Februar bei Elektrikerarbeiten außerhalb der Justizanstalt Josefstadt in einem unbeobachteten Moment geflohen. Ein Justizwachebeamte hatte den 29-Jährigen sowie einen weiteren Gefängnisinsassen zu der Tätigkeit in die neben dem Grauen Haus gelegene Justizwachschule in der Wickenburggasse begleitet, einem öffentlich zugänglichen Gebäude. Als der Beamte sich bei Erklärungen dem anderen Häftling zuwandte, nützte der Türke die Gelegenheit und spazierte aus dem Haus. Der 29-Jährige saß wegen Raubverdachts seit rund einem halben Jahr in der Justizanstalt Josefstadt. Dort wurde der bisher unauffällige Verdächtige bereits öfter für Elektrikerarbeiten herangezogen, mit denen er vor seiner Haft professionell zu tun gehabt hatte.

Symbolfoto

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