Nach Riesenverlust

Fannie Mae braucht erneut Kapitalspritze

Ausland
27.02.2009 10:05
Der staatlich kontrollierte größte US-Hypothekenfinanzierer Fannie Mae hat im Schlussquartal 2008 einen enormen Verlust von 25,2 Milliarden Dollar erlitten. Im Gesamtjahr erreichte das Minus damit schwindelerregende 58,7 Milliarden Dollar. Dabei könnte die Krise an den Haus- und Kreditmärkten 2009 sogar noch schlimmer werden, warnte Fannie Mae am Donnerstagabend in Washington. Um die derzeitigen Schulden abzubauen, braucht der Finanzierer vom Staat nun 15,2 Milliarden Dollar frisches Geld.

Die dramatische Schieflage der beiden Hypothekengiganten Fannie Mae und Freddie Mac zeigt das ganze Ausmaß der Häuserkrise in den USA. Sie war der Auslöser der Turbulenzen an den Finanzmärkten und der inzwischen weltweiten Wirtschaftskrise. Auch beim etwas kleineren Wettbewerber Freddie Mac wird in den nächsten Tagen ein erneut hoher Milliardenverlust erwartet.

Vom Staat übernommen
Um den völligen Kollaps des Hypothekenmarkts zu verhindern, hatte der Staat im vergangenen September das Steuer bei den zwei Instituten übernommen. Sie stehen hinter etwa jedem zweiten Immobilienkredit in den USA. Die Finanzierer sind daher zentrale Säulen im Plan des US-Präsidenten Barack Obama, bis zu neun Millionen Hausbesitzer vor der Zwangsversteigerung ihrer Eigenheime zu retten.

In 2007 hatte Fannie Mae im Schlussquartal ein Minus von 3,6 Milliarden eingefahren. Im Gesamtjahr lag der Verlust damals wegen positiven Ergebnissen in den Vorquartalen bei 2,1 Milliarden Dollar.

Kapitalspritzen von bis zu 100 Milliarden Euro
Fannie Mae hatte bereits Ende Januar seinen nun offiziell angemeldeten Kapitalbedarf in etwa dieser Höhe angekündigt. Für den Finanzierer ist es die erste Kapitalspritze im Rahmen eines eigens geschaffenen staatlichen Hilfspakets. Das vom Finanzministerium im Herbst aufgelegte Programm sieht für für Fannie und Freddie jeweils mögliche Kapitalspritzen von bis zu 100 Milliarden Dollar vor.

Freddie Mac beantragte schon vor Fannie Mae weitere 30 bis 35 Milliarden Dollar an Staatshilfen. Das Unternehmen hatte zudem bereits im November 13,8 Milliarden Dollar erhalten.

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