Selbst durch sieben Signalschüsse in die Luft hat sich der 29-jährige Türke zunächst nicht abschrecken lassen - er lief einfach weiter. Erst nach mehreren hundert Metern endete die Flucht, die Beamten hatten den U-Häftling nach einem Wettlauf bis zu einem Wald, über Hügel und durch einen Bach eingeholt und umzingelt, so Neuberger. Widerstand leistete der mutmaßliche Räuber angesichts der ausweglosen Situation nicht.
Die Spur führte nach Gaming
Bereits am Sonntag hätten die Ermittler den 29-Jährigen beinahe geschnappt. Hinweise, Halil P. halte sich in Bad Gastein auf, waren zwar richtig, kamen aber zu spät. Als die Polizei eintraf, war der Flüchtige offenbar schon unterwegs nach Gaming. Offenbar habe P. gehofft, dort Kontaktpersonen zu treffen, die ihn schützen könnten, so Neuberger. Stattdessen wurde er in dem kleinen Ort am Montag gegen 15 Uhr gestellt, nachdem er völlig unbehelligt auf der Straße herumspaziert war.
Außenarbeit bot Möglichkeit zur Flucht
Halil P. war am Vormittag des 26. Februar bei Elektrikerarbeiten außerhalb der Justizanstalt Josefstadt in einem unbeobachteten Moment geflohen. Ein Justizwachebeamte hatte den 29-Jährigen sowie einen weiteren Gefängnisinsassen zu der Tätigkeit in die neben dem Grauen Haus gelegene Justizwachschule in der Wickenburggasse begleitet, einem öffentlich zugänglichen Gebäude.
Als der Beamte sich bei Erklärungen dem anderen Häftling zuwandte, nützte der Türke die Gelegenheit und spazierte davon. Der 29-Jährige saß wegen Raubverdachts seit rund einem halben Jahr in der Justizanstalt Josefstadt. Dort wurde der bisher unauffällige Verdächtige bereits öfter für Elektrikerarbeiten herangezogen, mit denen er vor seiner Haft professionell zu tun gehabt hatte.
Ob die Flucht des bislang unauffälligen Häftlings geplant war, oder ob es einen bestimmten Grund dafür gegeben hat, ist bislang nicht bekannt.
Symbolfoto
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