Abfahrt in Bansko

Andrea Fischbacher feiert ersten Abfahrtssieg

Sport
28.02.2009 18:36
Mit dem ersten Sieg einer ÖSV-Athletin in einer Weltcup-Abfahrt seit Renate Götschls Erfolg in Lenzerheide am 14. März 2007 (!) und dem ersten Speed-Sieg in der laufenden Saison überhaupt kürte sich Andrea Fischbacher am Samstag in der zweiten Abfahrt von Bansko in Bulgarien endgültig zur neuen Teamleaderin bei den schnellsten Ski-Damen Österreichs. Zweitbeste Österreicherin wurde Elisabeth Görgl als Siebente, Renate Götsch landete auf Platz 15.

Schon am Vortag hatte die 23-jährige Großcousine von Hermann Maier als Zweite den ersten Abfahrts-Podestplatz der Saison für die ÖSV-Damen geholt. "Ich habe schon am Start ein sehr gutes Gefühl gehabt. Aber ob es sich dann wirklich ausgeht, weiß man ja vorher nie", freute sich Fischbacher über ihren zweiten Weltcupsieg, der mit einem Scheck über 35.000 Euro versüßt wurde. Die Pongauerin hatte auf der eigentümlichen und eisigen "Banderiza-Waschrumpel" im Pirin-Gebirge beide Trainings dominiert, sich am Freitag in der St. Moritz-Ersatzabfahrt aber der Schweizerin Fabienne Suter noch um über eine Sekunde geschlagen geben müssen.

Erster "Solo-Sieg" für "Fischi"
24 Stunden später war Fischbacher in der Bansko-Originalabfahrt aber die Top-Kurvenfahrerin schlechthin, obwohl oder gerade weil die Super-G-artige Abfahrt noch eisiger war als am Vortag. Ihren bis dahin einzigen Weltcupsieg hatte die WM-Dritte im Super-G vor einem Jahr im Super-G von Sestriere ex aequo mit Suter gefeiert. Während Fischbacher erstmals "solo" siegte, musste sich Suter diesmal 0,39 Sek. hinter Fischbacher und 0,26 hinter der Slowenin Tina Maze mit Platz drei zufriedengeben. Am Podest standen damit erneut Super-G-Spezialistinnen.

Kritik an der Strecke war für die Siegerin aber natürlich kein Thema. "Im Mittelteil ist es zwar wirklich ein Super-G mit extremen Kurven, sonst aber eine schöne Abfahrt", kommentierte die 23-Jährige aus Eben die Weltcup-Premiere der Damen in Bulgarien, die letztlich ohnehin wieder in Herrenrennen münden soll.

"Bin auch im Kopf viel stärker geworden"
Der Unterschied zum Vortag war schnell erklärt. "Ich habe in erster Linie mehr gesehen und die Ski besser laufen lassen. Die Ski waren irre schnell", erklärte Atomic-Fahrerin und "Ice Age"-Fan "Fischi". "Dass ich meine Trainingsleistung umsetzen konnte, ist ein Traum. Ein Sieg kommt von selbst, man muss es einfach erwarten können", meinte die Pongauerin, die seit einem Jahr immer stärker wird. "Ich bin einfach sehr konstant geworden, kann meine Leistungen möglichst gut bei Rennen abrufen. Dazu haben die Skifirma und das Team sehr gut gearbeitet, durch Mentaltraining bin ich auch im Kopf stärker geworden", bestätigte die Salzburgerin.

Viele Damen hatten auch am Samstag ihre liebe Not mit der Piste. Weltmeisterin Lindsey Vonn wurde nur Zwölfte, das reichte aber zum erneut vorzeitigen Gewinn der Abfahrts-Kugel. In der Gesamtwertung schrumpfte Vonns Vorsprung auf Maria Riesch (Abfahrts-8.) um lediglich zehn Zähler auf 336 Punkte. Die mit 960 Punkten drittplatzierte Anja Pärson scheint keine Gegnerin mehr zu sein. Die Schwedin gab in Bansko zum zweiten Mal in Folge mit schmerzverzerrtem Gesicht auf.

Fischbacher am Sonntag wieder Favoritin
Am Sonntag klingt die Weltcup-Premiere in Bansko, wo man unter heftiger Kritik von Umweltschützern ein gigantisches Skigebiet aus dem Boden gestampft hat, mit einem "echten" Super-G aus. Klarerweise zählt da Fischbacher erst recht zu den Favoritinnen. "Die Plätze eins und zwei geben ihr sicher viel Selbstvertrauen, sie wird zudem locker fahren können", hoffte auch ÖSV-Damenchef Herbert Mandl auf einen neuerlichen Podestplatz der Salzburgerin.

Dass Fischbacher für den ersten ÖSV-Abfahrtssieg seit fast zwei Jahren gesorgt hatte, bezeichnete Mandl als "gut für das ganze Team". Dass es sich in Wahrheit um einen Super-G-Erfolg gehandelt haben könnte, ließ Mandl nicht gelten. "Die Strecke hat sicher ihren eigenen Charakter. Aber sie ist nicht so viel Super-G wie viele sagen. Das einzige was hier fehlt, sind richtige Gleitpassagen."

Ergebnis der zweiten Abfahrt von Bansko:

1.

Andrea Fischbacher

AUT

1:45,81 Minuten

2.

Tina Maze

SLO

1:46,07

3.

Fabienne Suter

SUI

1:46,20

4.

Lara Gut

SUI

1:46,43

5.

Nadia Fanchini

ITA

1:46,61

6.

Marion Rolland

FRA

1:47,07

7.

Elisabeth Görgl

AUT

1:47,29

8.

Maria Riesch

GER

1:47,52

9.

Dominique Gisin

SUI

1:47,73

10.

Julia Mancuso

USA

1:47,83

11.

Marie Marchand-Arvier

FRA

1:47,96

12.

Martina Schild

SUI

1:48,00

.

Lindsey Vonn

USA

1:48,00

.

Fränzi Aufdenblatten

SUI

1:48,00

15.

Renate Götschl

AUT

1:48,56

16.

Daniela Ceccarelli

ITA

1:48,88

17.

Daniela Merighetti

ITA

1:49,24

18.

Andrea Dettling

SUI

1:49,28

19.

Nadja Styger

SUI

1:49,45

20.

Britt Janyk

CAN

1:49,54

21.

Emily Brydon

CAN

1:49,58

22.

Nicole Schmidhofer

AUT

1:49,70

23.

Aurelie Revillet

FRA

1:49,91

24.

Carolina Ruiz Castillo

ESP

1:50,00

25.

Chemmy Alcott

GBR

1:50,18

26.

Chelsea Marshall

USA

1:50,34

27.

Wendy Siorpaes

ITA

1:50,39

28.

Stacey Cook

USA

1:50,43

29.

Keeley Kelleher

USA

1:50,60

30.

Larisa Yurkiw

CAN

1:50,74

Weiters:

31.

Stefanie Köhle

AUT

1:51,02 Minuten

32.

Ingrid Rumpfhuber

AUT

1:51,16

Ausgeschieden u.a.:Regina Mader (AUT), Gina Stechert (GER), Kelly Vanderbeek (CAN), Anja Pärson (SWE)

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(Bild: KMM)



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