Hirn ermüdet Körper

Zu viel Denken verhindert sportliche Hochleistung

Wissenschaft
25.02.2009 12:20
Hochleistungssportler sollen ja nicht immer die hellsten sein - so lautet zumindest ein häufig genanntes Klischee. Das deckt sich mit einem Studienergebnis von britischen Forschern. Sie haben herausgefunden: Geistige Kraftakte beeinträchtigen die körperlichen Leistungsfähigkeit, weil das Gehirn Erschöpfung signalisiert. Wer also nicht allzu viel Zeit mit Denken verschwendet, hat mehr Erfolg im Sport.

Die Forscher von der walisischen Universität in Bangor gehen davon aus, dass jene, die sich bei einer mental anspruchsvollen Tätigkeit verausgaben, eine anschließende körperliche Belastung als deutlich anstrengender empfinden und sich erschöpft fühlen. Das Gehirn scheint die Toleranz für körperlichen Einsatz zu senken, indem es den subjektiv empfundenen Grad der Anstrengung hinaufsetzt.

Die Teilnehmer der Studie mussten zwei verschiedene Szenarien über sich ergehen lassen. Einmal schauten sie sich eine recht langweilige, einfach gestrickte TV-Dokumentation an, ehe sie ein intensives Training auf dem Fahrradergometer begannen. Ein anderes Mal absolvierten sie vor dem Training einen anspruchsvollen Reaktions- und Gedächtnistest.

Nach Denkanstrengung nur 85 Prozent der Leistungsfähigkeit
Nach dem Reaktionstest schafften die Probanden im Durchschnitt nur 85 Prozent der Leistung, die sie nach der Doku gezeigt hatten. Die Teilnehmer empfanden bereits den Anfang der Übung - kurz nach dem anspruchsvollen Test - als viel anstrengender und erreichten das Maximum des möglichen Krafteinsatzes früher.

Die geistige Erschöpfung nach dem Test beeinflusste offenbar die Sensitivität der Probanden gegenüber körperlicher Anstrengung - möglicherweise über eine direkte Veränderung der zuständigen Kontrollzentren im Gehirn.
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