Auch die Unterstützung von Wolfgang Loitzl half nicht. Der Steirer musste 20 Stunden nach seinem Triumph mitansehen, wie die ÖSV-Kombinierer nach guter Ausgangsposition in der Loipe beherzt kämpften, aber erneut weit von den Medaillen entfernt waren. Dass es anderen aus dem Kreis der Mitfavoriten wie den Deutschen und dem viertplatzierten Weltcup-Spitzenreiter Anssi Koivuranta (FIN) nicht besser ging, war kein Trost.
Erneut hatten andere bei schwierigen Neuschnee-Bedingungen schnellere Langlaufski unter den Beinen. Vor allem die US-Amerikaner und der fünftplatzierte Japaner Norihito Kobayashi. "Solche Raketen hätte Christoph Bieler gebraucht", sagte Cheftrainer Alexander Diess. "So wie sich das Langlaufrennen entwickelt hat, war es sehr schwer, Medaillen zu machen. Natürlich bin ich enttäuscht." Nun sei man auch im Teambewerb in eine Außenseiterrolle.
Der Tiroler Bieler hatte sich nach Rang fünf von der Schanze ("Da ist mir ein absoluter Treffer gelungen") gute Chancen ausgerechnet. Im 10-km-Langlauf riskierte er alles, doch in der zweiten der vier Runden vermochte er mit Lodwick und Schmid nicht mehr mitzuhalten, wenig später fiel auch Koivuranta aus der Vierer-Gruppe zurück.
Bieler "schon sehr enttäuscht"
"Ich bin schon sehr enttäuscht", erklärte der 31-jährige Team-Olympiasieger. "Ich bin auf hopp oder drop gelaufen, zwei Runden habe ich mitgehalten, dann bin ich explodiert." Er habe auf diese Taktik gesetzt und er bereue es nicht, betonte Bieler. "Denn hier zählt nur eine Medaille." Seine Ski seien gut gewesen, die US-Amerikaner hätten aber "Bombenski" gehabt. Bieler erinnerte sich an frühere Zeiten, als die ÖSV-Langläufer bei der WM Materialunterstützung geboten hatten. Dies ist passe, die Langläufer kämpfen selbst um den Anschluss.
Bernhard Gruber, der Vierte von der Schanze, musste nach Rang elf enttäuscht Bilanz ziehen. "Ich konnte von Anfang an das Tempo nicht halten, ich weiß nicht, was die anderen machen. Wenn ich mitgelaufen wäre, wäre ich nach zwei Runden flach gelegen", sagte der 24-jährige Salzburger, der vergeblich Anschluss an die Spitzengruppe gesucht hatte und dann noch mehrere Plätze einbüßte.
Mario Stecher, dessen Chance nach Rang 13 im Springen ohnehin gering gewesen war, dachte nach Rang zehn (+1:27,7) bereits an die Zukunft. "Ich bin überzeugt, dass wir noch unsere Chance bekommen. Meine Ski waren in Ordnung, aber andere hatten noch viel bessere." Willi Denifl fiel nach überstandener Verkühlung im Lauf von der neunten an die 30. Stelle zurück.
Endklassement des Einzelbewerbs:
Rang | Name | Nation | Zeit |
1 | LODWICK Todd | USA | 24:22.3 Minuten |
2 | SCHMID Jan | NOR | 24:35.3 |
3 | DEMONG Bill | USA | 24:55.8 |
4 | KOIVURANTA Anssi | FIN | 25:17.0 |
5 | KOBAYASHI Norihito | JPN | 25:25.2 |
6 | MINATO Yusuke | JPN | 25:33.7 |
7 | HASENEY Sebastian | GER | 25:37.2 |
8 | BIELER Christoph | AUT | 25:45.0 |
9 | EDELMANN Tino | GER | 25:50.0 |
10 | STECHER Mario | AUT | 25:50.0 |
Weiter: | |||
11 | GRUBER Bernhard | AUT | 25:52.6 |
13 | ACKERMANN Ronny | GER | 26:14.6 |
17 | MOAN Magnus-H. | NOR | 26:44.9 |
18 | TALLUS Jaakko | FIN | 26:49.5 |
19 | TANDE Petter L. | NOR | 26:56.8 |
23 | LAMY CHAPPUIS Jason | FRA | 27:14.1 |
30 | DENIFL Wilhelm | AUT | 27:43.3 |
34 | FRENZEL Eric | GER | 28:22.8 |
45 | KIRCHEISEN Björn | GER | 29:27.6 |
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