Mörder sitzt bereits
Mord an Chandra Levy geklärt?
Laut einem Bericht von "CBS News" soll die Polizei der US-Bundeshauptstadt Washington D.C. sich derzeit um einen Haftbefehl für einen Mann namens Ingmar Guandique bemühen. Seit Sommer 2008 konzentriert sich die Polizei wieder auf den schon zu Beginn der Ermittlungen einvernommenen Einwanderer aus El Salvador.
Er sitzt bereits eine zehnjährige Haftstrafe in Kalifornien ab - wegen Angriffen auf zwei andere Frauen in demselben Washingtoner Park, in dem Chandra Levys Leiche mehr als ein Jahr nach ihrem Verschwinden gefunden worden war. Ein Zellengenosse von Guandique behauptet, dass dieser ihm erzählt habe, dass er Levy umgebracht hat.
Im April 2001 verschwunden
Levy hatte vor ihrem Tod als Praktikantin bei der Bundesgefängnisbehörde gearbeitet. Von der Politszene der Hauptstadt war sie, die Kalifornien bis dahin nie verlassen hatte, fasziniert. Sie träumte von einer Karriere in Washington, vielleicht beim FBI. Schon kurz nach ihrer Ankunft dürfte sie Kontakt zu Condit aufgenommen haben, der ihre Heimatstadt Modesto im Repräsentantenhaus vertreten hatte.
Am 30. April 2001 wurde Levy das letzte Mal gesehen, als sie in ihrem Fitnessclub kündigte. Ihr Praktikum war beendet, sie wollte zurück nach Kalifornien, um ihr Universitätsdiplom entgegen zu nehmen. Die Koffer in ihrer Wohnung waren schon gepackt.
Abgeordneten kostet Affäre sein Amt
Condit leugnete zunächst eine Affäre mit der Praktikantin, gab sie dann aber gegenüber der Polizei zu. Der veheiratete Familienvater wurde mehrfach von den Ermittlern und später von einem Geschworenengericht vorgeladen, jedoch nie offiziell als Verdächtiger behandelt.
Im Zuge der Ermittlungen kam ans Licht, dass Condit den Frauen offenbar sehr zugeneigt war. Eine Stewardess bekannte, sie habe ebenfalls eine Affäre mit dem Abgeordneten gehabt; er habe sie bedrängt, davon den Ermittlern nichts zu erzählen. Levy soll von dem Parlamentarier mit Aufmerksamkeiten und Geschenken überhäuft worden sein: ein goldenes Armband, teure Schokolade, Flugtickets.
Politisch kam Condit der Skandal teuer zu stehen: Er musste nach 13 Jahren im Repräsentantenhaus seinen Parlamentssitz aufgeben.
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