Viel nackte Haut

Heißer Karnevalsauftakt in Rio

Ausland
21.02.2009 19:37
Während Österreichs Faschingsnarren bei Eiseskälte und Schnee feiern müssen, haben Hunderttausende mehr oder weniger leicht bekleidete Brasilianer und Touristen in Rio de Janeiro bei strahlendem Sonnenschein die Hochsaison des Karnevals eröffnet. Wir haben die ersten Bilder von der "größten Party der Welt" (siehe Infobox!).

Seit "König Momo" am Freitag in Rio, der "Cidade maravilhosa" ("Wunderbaren Stadt"), das Zepter vom Bürgermeister übernommen hat, ziehen fantasievolle Motivwagen und bunte Samba-Gruppen in erotischen oder äußerst kreativen Kostümen durch die Straßen und das weltbekannte Sambódromo. Dort kämpfen am Sonntag und Rosenmontag die zwölf besten Sambaschulen um die Meisterschaft und ziehen mit gigantischen Umzugswagen und Tausenden leichtbekleideten Tänzern und Tänzerinnen in prunkvollen Kostümen durch das Stadion.

Die Feiernden sind übrigens bei schweißtreibenden Temperaturen von über 30 Grad unterwegs. Davon können wir derzeit nur träumen...

Überfälle auf Karnevals-Touristen
Doch die Partystimmung ist getrübt: In der Nacht zum Donnerstag überfielen Banditen 34 Reisende aus den USA, Großbritannien, Argentinien und anderen Ländern in einem Billighotel im Stadtzentrum. Sie zwangen sie, ihr Bargeld und Wertgegenstände wie iPods und Kameras herauszurücken.

Nur einen Tag zuvor wurden in einer Herberge im berühmtem Stadtteil Copacabana mit seinem vier Kilometer langen Sandstrand 13 Touristen ausgeraubt, unter ihnen elf Israelis. Glück hatten sechs Deutsche und vier Amerikaner im Süden von Rio, auf die es zwei Räuber abgesehen hatten: Zufällig kreuzte eine Patrouille von Militärpolizisten auf, die Angreifer ergriffen die Flucht.

"König Momo" ab jetzt zuständig
Fast 100 Ausländer wurden seit Monatsbeginn Opfer solcher Überfälle, 20 Prozent mehr als im Vorjahr. Doch der Bürgermeister will von besonderen Problemen mit der Bandenkriminalität zum Karnevalstrubel nichts wissen. "Rio hat seine Probleme - und wir arbeiten daran, sie zu überwinden", sagt Paes. Derartige Zwischenfälle seien "ganz schlecht", aber die Polizei bemühe sich, die Verantwortlichen zu finden. Schmunzelnd fügt er hinzu, ab sofort sei "König Momo für alle Probleme der Stadt verantwortlich".

700.000 Besucher werden erwartet
Rio, das 2016 die Olympischen Sommerspiele austragen will, stellte sich zu den Karnevalstagen auf mehr als 700.000 Besucher ein, davon ein Drittel aus dem Ausland. Für die Sicherheit während des Karnevals sind 9.800 Polizisten zuständig. Fernando Veloso, der Chef der Touristenpolizei, versichert, dass seine Truppe schnell reagiere. Er verweist darauf, dass hauptsächlich Brasilianer Opfer der grassierenden Kriminalität seien. Amtlichen Angaben zufolge gab es beim letztjährigen Karnevals mehr als 1.300 Raubüberfälle. Nur 117 davon betrafen Ausländer. Außerdem wurden 80 Morde registriert.

Veloso räumt ein, dass die jetzigen Vorfälle für Rio einen beträchtlichen Imageschaden bedeuten. Auf die Kandidatur der Stadt für Olympia dürften sie seiner Ansicht nach jedoch keine Auswirkungen haben. Mit Kriminalität hat nach seinen Worten "jede große Stadt" zu kämpfen. Sollte Rio de Janeiro Madrid, Chicago und Tokio aus dem Feld schlagen, würden die Olympischen Spiele erstmals in einer südamerikanischen Stadt stattfinden. Die brasilianische Regierung will in diesem Fall umgerechnet 11,3 Milliarden Euro zur Verfügung stellen, um Rio zu modernisieren - und sicherer zu machen.

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