Eklat im Live-TV
Topolanek erklärt zum Scherz Ausnahmezustand
Langer nahm sich - bei eingeschalteten TV-Kameras - das Mikrofon und erklärte: "Meine Damen und Herren, eine Mitteilung des Innenministers: Heute früh wurden die Truppen des Innenministeriums (eine gefürchtete Sicherheitseinheit aus CSSR-Zeiten, Anm.) wieder gebildet. Seien Sie am Weg zu den Regierungsgebäuden und anderen Schlüsselobjekten nicht überrascht, wenn Sie Panzerwagen sehen".
Topolanek, der ein paar Meter entfernt in seiner Sitzbank saß, lachte und fügte hinzu: "Ich habe den Ausnahmezustand erklärt".
Den "Scherz" ließen die beiden Spitzenpolitiker unmittelbar vor Beginn einer Sitzung los, die jedoch nicht beginnen konnte, weil der Vorsitzhabende und Vizechef des Unterhauses, der Christdemokrat Jan Kasal, noch abwesend war. Die oppositionellen Sozialdemokraten kritisierten das "unangebrachte" Verhalten Topolaneks und Langers, beide von der konservativen Demokratischen Bürgerpartei.
"Das Abgeordnetenhaus ist doch kein Friedhof"
Der Chef des Abgeordnetenhauses, Miloslav Vlcek, sagte, das Ansehen des Parlaments sei "auf grobe Weise entehrt" worden. "Ich hoffe, dass die Tschechen Sinn für Humor haben", reagierte Langer. Kasal, dessen Verspätung alles ausgelöst hatte, nahm's gelassen: "Wenn jemand in der Pause scherzt, beleidigt mich das nicht. Das Abgeordnetenhaus ist doch kein Friedhof."
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.