Krimi um Bischof

Holocaust-Leugner Williamson verlässt Argentinien

Ausland
21.02.2009 15:45
Der Holocaust-Leugner Bischof Richard Williamson von der umstrittenen Priesterbruderschaft St. Pius X. will der Ausreiseanordnung der argentinischen Regierung nun doch freiwillig nachkommen. Das berichtet die Zeitung "La Nacion" unter Berufung auf den Oberen der Bruderschaft für Südamerika, Pater Christian Bouchacourt.

In welches Land der 68-jährige Brite ausreise, werde von den Autoritäten der Bruderschaft in Europa entschieden, habe Bouchacourt angedeutet.

Die Pius-Bruderschaft habe schon zuvor beschlossen, dass Williamson nach der Niederlegung der Leitung eines Priesterseminars westlich von Buenos Aires das südamerikanische Land verlassen sollte, sagte Bouchacourt. "Der Bischof leitete nicht mehr das Seminar, und er war bereits darauf eingestellt, das Land zu verlassen", zitierte "La Nación" den Geistlichen. Der Aufenthaltsort von Williamson ist weiterhin unbekannt. Die Ausländerbehörde in der Hauptstadt Buenos Aires hatte dem Briten und früheren Anglikaner am Vortag eine Frist von zehn Arbeitstagen gesetzt, das Land freiwillig zu verlassen. Danach werde er zwangsweise abgeschoben.

Die Annullierung der Exkommunikation von Williamson und drei weiteren 1988 von dem Konzilsgegner Erzbischof Marcel Lefebvre unerlaubt geweihten traditionalistischen Bischöfen - Bernard Fellay, Bernard Tissier de Mallerais und Alfonso de Galaretta - durch Papst Benedikt XVI. im Jänner hatte vielfach Kritik hervorgerufen. Williamson hatte in einem fast zeitgleich ausgestrahlten TV-Interview behauptet, unter der Naziherrschaft seien nicht sechs Millionen Juden, sondern 200.000 bis 300.000 in Konzentrationslagern ums Leben gekommen und keiner von ihnen in Gaskammern.

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