"Wir werden sicherstellen, dass dieser Tunnel keine negativen Auswirkungen auf den Nationalpark in der Lobau hat", beteuert ASFINAG-Projektleiter Andreas Fromm. Und tatsächlich bemühen sich die Schnellstraßenplaner, alles zu tun, die Proteste der Auenschützer verstummen zu lassen: Bisher wurden 165 Probebohrungen (Bild) gestartet.
Genaue Analysen sollen mögliche Auswirkungen auf die kostbaren Grundwasserreserven in Grenzen halten. Fromm: "Spezielle Bohrmaschinen werden dafür sorgen, dass es zu keiner Entwässerung des sensiblen Ökosystems kommt." Diese Argumente können die heimischen Naturschützer aber nicht überzeugen. "Der Lobau-Tunnel wird für die Natur zum Grab", wettert Wolfgang Rehm von der Umweltorganisation "Virus".
UVP für 1,7-Milliarden-Euro-Projekt
Und GLOBAL-2000-Experte Högelsberger wiederum stellt die Rechtmäßigkeit des Projekts in Frage: "Die Schnellstraße widerspricht - auch wenn sie unter dem Auenparadies durchführt - klar dem Nationalparkgesetz." Auch bei der Finanzierung ortet er Ungereimtheiten. "Eine Autobahn, die pro Baukilometer mehr als 100 Millionen Euro verschlingen könnte, wird zum Fall für den Rechnungs- und Verfassungsgerichtshof", so Heinz Högelsberger. Zum Stand der Planung: Ende März wird die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) für das 1,7-Milliarden-Euro-Projekt gestartet. Frühester Baubeginn: 2018.
Von Mark Perry und Erich Schönauer
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.