Die holländischen Forscher kreierten für ihre Studie künstlich eine ängstliche Erinnerung, indem sie den Probanden Bilder von Spinnen zeigten und das Gedächtnis zusätzlich "stimulierten", indem sie den Testpersonen leichte Elektroschocks versetzten. Danach gaben sie einer Gruppe den Betablocker und einer anderen Placebos. Am nächsten Tag wiederholten sie den Test: Die Gruppe mit dem echten Medikament zeigte weniger Angst vor den Bildern, was darauf schließen lässt, dass sie die bösen Erinnerungen gelöscht bzw. verdrängt hatten.
Heftige Kritik aus Großbritannien
Die Studienergebnisse aus Holland wurden allerdings von britischen Forschern heftigst kritisiert, weil sie "zu sehr auf medikamentöse Behandlungen" konzentriert waren. "Eine böse Erinnerung auszulöschen ist nicht einfach so, wie wenn man eine Warze entfernt. Dies ändert auch die eigene Identität, weil für den Menschen Erinnerungen extrem wichtig sind. Bevor wir damit anfangen, einfach im Gedächtnis herumzupfuschen, müssen wir erst prüfen, welche Effekte dies auf den Menschen haben kann", meinte etwa Dr. Daniel Sokol von der Universität London.
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