"Aufstockung nötig"

USA: Weitere 17.000 Soldaten nach Afghanistan

Ausland
18.02.2009 10:47
Knapp einen Monat nach der Amtseinführung von Barack Obama hat es ein erstes Telefonat des neuen US-Präsidenten mit seinem afghanischen Amtskollegen Hamid Karzai gegeben. Der Präsidentenpalast in Kabul teilte am Mittwoch mit, Obama habe Karzai am Vorabend weitere "Unterstützung und Zusammenarbeit mit Afghanistan in verschiedenen Bereichen, besonders im Kampf gegen den Terrorismus" zugesagt. Das scheint auch schwer notwendig zu sein, nehmen die Gewalttaten im Land am Hindukusch doch weiterhin kein Ende.

Karzai galt in der Vergangenheit stets als Schützling von Obamas Amtsvorgänger George W. Bush. Mitglieder der neuen US-Regierung äußerten sich bereits vor ihrem Amtsantritt kritisch über Karzai geäußert, dem es nicht und nicht gelingt, den Aufstand der Taliban, die Korruption und die anderen drängenden Probleme des Landes in den Griff zu bekommen.

Pentagon: "Aufstockung nötig"
Obama sicherte Karzai in dem Telefonat zu, 17.000 zusätzliche Soldaten an den Hindukusch zu entsenden. Im Frühling sollen 8.000 Mann der Marineinfanterie aufbrechen, im Laufe des Sommers dann eine Heeresbrigade mit 4.000 Soldaten. Diese Kampftruppen sollen von weiteren 5.000 Mann unterstützt werden, die laut Pentagon später entsandt werden. Die Aufstockung sei nötig, "um die sich verschlechternde Lage zu stabilisieren", sagte der Präsident.

Insgesamt sind in Afghanistan derzeit etwa 67.000 ausländische Soldaten im Einsatz. 51.000 Soldaten aus 41 Nationen stehen unter dem ISAF-Kommando, 16.000 Soldaten gehören der US-geführten Koalition an. Die USA sind mit zurzeit etwa 36.000 Soldaten am Hindukusch der mit weitem Abstand größte Truppensteller.

Schüler wegen Grüßens von ISAF-Soldaten hingerichtet
Wegen des Grüßens ausländischer Soldaten haben radikalislamische Taliban in der zentralafghanischen Provinz Wardakin nach offiziellen Angaben zwei Schüler getötet. Der 20-jährige Ahmad Khalid und der ein Jahr jüngere Eid Gul hätten ein Gymnasium im Distrikt Sayed Abad besucht, sagte der Sprecher der Provinzregierung, Adam Chan Serat, am Mittwoch.

Die beiden jungen Männer hätten Soldaten eines vorbeifahrenden Konvois der Internationalen Schutztruppe ISAF gegrüßt und ein paar Worte Englisch mit ihnen gesprochen. Die Taliban hätten die beiden Schüler daraufhin als Spione verschleppt und getötet. Ihre Leichen seien am vergangenen Montag in der Nähe ihrer Häuser abgelegt worden.

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