Die Festnahmen erfolgten nach Angaben von Oberstleutnant Georg Rabensteiner in mehreren Tranchen, die erste bereits vor ungefähr einem Jahr. Bei einer Hausdurchsuchung sichergestellte Zettel ließen darauf schließen, dass die Täter noch große Pläne hatten: Auf 400 Blatt Papier waren potenzielle Einbruchsziele festgehalten, inklusive Adressen, Namen der Haus- oder Wohnungsbesitzer, Telefonnummern, Koordinaten auf dem Stadtplan, Zahl der Türschlösser und Fluchtwege.
Dazu fanden sich Angaben zu An- bzw. Abwesenheitszeiten der Opfer samt Auftrittsterminen von Künstlern, in einem Fall sogar der Hinweis "mit Sicherheit auf dem Opernball" (2008, Anm.).
Einzige Frau der Bande stand bei Coups Schmiere
Vorgeschickt wurde immer die einzige Frau der serbischen Bande, die sich als Spaziergängerin mit Hund tarnte und über Funk allfällige Beobachtungen zu melden hatte. In den Objekten nahmen sich die Einbrecher die Tresore vor, die an Ort und Stelle aufgebrochen oder, wenn das nicht gelang, mitgenommen wurden. Die Täter verfügten neben hochspezialisiertem Einbruchswerkzeug über einen einen Diamantprüfer sowie über Goldschmiedewerkzeug, mit dem sie Edelsteine aus der Fassung trennten.
Der Großteil der Beute ist verschwunden. Sichergestellt wurde ein Auto mit Diebesgut, das die Fahnder mit Hilfe von Cobra und WEGA auf der A4 knapp nach der Wiener Stadtgrenze in einer spektakulären Aktion abfingen, nämlich durch den Einsatz von Blend- und Rauchgranaten. Bandenmitglieder waren auf dem Weg nach Serbien. Der Großteil der Gruppierung stammt aus dem Raum Uzice, einige von ihnen waren auch in Deutschland und der Schweiz tätig. Als Hauptquartier ermittelten die Kriminalisten ein Haus in Mödling. Der Grupppierung werden neben Einbrüchen in Wien Beutezüge in Niederösterreich, der Steiermark und in Kärnten zur Last gelegt.
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