Biathlon-WM

13. WM-Titel für Ole Einar Björndalen

Sport
17.02.2009 13:17
Ursprünglich hätte er den Einzelbewerb der Biathlon-WM in Pyeongchang gar nicht in Angriff nehmen wollen. Eine Rachenentzündung hatte Dominik Landertinger erheblich geschwächt. Wenige Stunden später lief Österreichs Jungstar am Dienstag über 20 km sensationell zu Platz sechs - seine beste WM-Platzierung. Nach zwei Schießfehlern fehlten dem 20-Jährigen nur 36 Sekunden auf Weltmeister Ole Einar Björndalen - und 19 auf eine Medaille.

Landertinger hatte sich durch seine Krankheit geschwächt nicht auf seine Laufstärke verlassen können. "Er hat gewusst, dass er nur über das Schießen gewinnen kann. Er ist für sein Alter schon so schlau. Das zeichnet ihn aus", erklärte ÖSV-Direktor Markus Gandler. "Wenn er fit ist, hätte er die Medaille gehabt." Selbst der Titel schien greifbar - der Fehler im abschließenden Stehend-Anschlag, der eine Strafminute bedeutete, war nur minimal daneben.

Landertinger: "Es war eine Plagerei"
"Ich kann aber nicht einmal unzufrieden sein. Das war vielleicht der beste 20er, den ich je gelaufen bin", meinte Landertinger. "Dabei war es vom ersten Schritt an eine Plagerei." Seit Montag hatte der Wahl-Tiroler mit Halsschmerzen zu kämpfen gehabt, entschied sich wenige Stunden vor dem Wettkampf sogar gegen einen Start. Weil Ersatzmann Tobias Eberhard mit Magenproblemen aber ebenfalls das Bett hütete, versuchte Landertinger doch sein Glück.

"Das war eine Eingabe. Es war ein Wahnsinns-Rennen von ihm", betonte Landertingers Langzeit-Trainer Reinhard Gösweiner. "Wenn er gesund ist, holt er die 36 Sekunden sicher." Vor seiner Erkrankung hatte sich der Youngster, der in dieser Saison bereits dreimal auf dem Podest gelandet war, in ausgezeichneter Laufform befunden. Diese gilt es bis zum Wochenende wiederherzustellen. "Massenstart und Staffel sind unsere besten Bewerbe", bestätigte Gandler.

Sumann scheiterte am Schießstand
Landertingers Teamkollegen hatten sich bereits in guter Laufform präsentiert. Christoph Sumann vergab seine Medaillenchance bei viertschnellster Laufzeit mit vier Strafminuten. "Es war wirklich alles drinnen - sogar eine Medaille", meinte der 33-jährige Steirer, der sich nach Platz 17 (+2:06,4) besonders über seine zwei Fehler liegend ärgerte. Der Kärntner Daniel Mesotitsch schoss dreimal daneben und belegte mit 2:28,1 Minuten Rückstand Rang 20.

Sechs Fehlschüsse von Pinter
Fritz Pinter beging gleich sechs Fehler, landete auf Rang 50. "Das war mein schlechtestes Schießen seit Ewigkeiten. Dass das ausgerechnet bei der WM passiert, ist natürlich ärgerlich", erklärte der Kärntner. Die läuferische Stärke lasse aber zumindest für die abschließende Staffel hoffen. Dann will Pinter seinen 31. Geburtstag mit einer Medaille um den Hals begehen. Auch Landertinger sorgte sich um seinen Hals - und verließ das Gelände sofort nach seiner ersten Siegerehrung bei einer WM.

Die Top Ten des Klassements

1. Ole Einar Björndalen (NOR) 52:28,0 Min. (3 Fehlschüsse)
2. Christoph Stephan (GER) 14,1 Sekunden zurück (1)
3. Jakov Fak (CRO) 17,1 (1)
4. Simon Fourcade (FRA) 18,0 (2)
5. David Ekholm (SWE) 26,3 (1)
6. Dominik Landertinger (AUT) 36,0 (2)
7. Iwan Tscheresow (RUS) 37,8 (1)
8. Andrej Derysemlija (UKR) 39,1 (2)
9. Tomasz Sikora (POL) 44,9 (2)
10. Maxim Tschudow (RUS) 49,3 (4)

Weiter:
17. Christoph Sumann (AUT) 2:06,4 Min. (4)
20. Daniel Mesotitsch (AUT) 2:28,1 (3)
50. Friedrich Pinter (AUT) 4:47,0 (6)

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(Bild: KMM)



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