Qualitätsoffensive

AKH kürzt Arbeitszeiten für Mediziner

Oberösterreich
17.02.2009 10:03
Den ersten Schritt in Richtung Qualitätsverbesserung für Ärzte und Patienten in Oberösterreich setzte nun das Allgemeine Krankenhaus Linz. Die maximale Wochenarbeitszeit wurde von 72 auf 64 Stunden gekürzt, für ältere Ärzte gilt statt 60 Stunden jetzt 48 Stunden. Das bedeutet auch neue Jobs für 19 Mediziner - diese machen hochgerechnete 700.000 Euro Mehrausgaben pro Jahr aus.

"Eine Investition, die sich sicher auszahlt - für unsere Patienten und unsere Ärzte, die unter besseren Arbeitsbedingungen sicher noch bessere Leistungen bringen können. Das ist ein Quantensprung", freut sich der Betriebsrat des Linzer AKHs, Peter Grafinger, über den Ausgang der harten Verhandlungen.

AKH will Vorreiter sein
Im AKH wünscht man sich, als Vorreiter beispielgebend für andere Spitäler in Oberösterreich zu sein. Seitens der gespag wird erklärt, dass derzeit an deren Krankenhäusern keine Änderung der maximalen Arbeitszeit vorgesehen sei. Es gäbe aber schon länger Gespräche mit der Ärztekammer Oberösterreich bezüglich einer Verkürzung der durchgehenden Dienste. Hier sind derzeit noch 32 Stunden erlaubt, die gespag möchte auf 29 Stunden reduzieren. In einer Reihe von Abteilungen sei das schon umgesetzt worden.

Interview mit Bernd Gattinger
19 Fachärzte, davon fünf Turnusärzte, sucht das AKH Linz. Bernd Gattinger, stellvertretender Medizinischer Direktor, freut sich schon auf die neuen Kollegen.

Wegen der Arbeitszeitkürzungen werden neue Stellen geschaffen.
Gattinger:
"Ja, es wird Ausschreibungen geben, es ist eine Chance für junge Ärzte. Wir hoffen, dass bis zum ersten April, wenn die Verordnung wirksam wird, schon alle neuen Kräfte bereit sind.

In welchen Bereichen wird eingestellt?
Gattinger: "Quer durch, wir haben vorher eine genaue Analyse dazu gemacht."

Ist die neue Regelung wirklich umsetzbar?
Gattinger: "Natürlich, wir haben ein System, das die Arbeitszeitung genau dokumentiert, die Direktion kontrolliert ebenfalls genau. Die Probleme mit dem Arbeitszeitgesetz, die wir bekannlich vor Weihnachten hatten, als das Inspektorat einiges zu beanstanden hatte, wird es in Zukunft nicht mehr geben. "

Von Jasmin Gaderer, "OÖ-Krone"

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