Kurz vor Mittag löste sich in Westenhof die Lawine nahe der Bergstation der Choralmbahn. Die Schneemassen donnerten den steilen Hang hinunter, türmten sich auf und rutschten weiter über einen Bach in die Tiefe. "Der Lawinenkegel hat ein enormes Ausmaß. Die Schneeberge sind bis zu acht Meter hoch", so Christophorus-4-Pilot Hannes Rathgeb.
Rettungskräfte im Dauereinsatz
Ursprünglich war von sieben Verschütteten die Rede, dann berichtete ein Augenzeuge, dass er zwei Snowboarder im Unglückshang gesehen hatte. Die Bergretter rückten zunächst mit Suchgeräten aus, ohne Erfolg. Daraufhin durchkämmten Dutzende Helfer mit Sonden und Hunden die Schneemassen. Bis zum Abend blieb die Suche jedoch erfolglos.
Insgesamt mussten die Rettungskräfte allein in Tirol am Sonntag acht Mal ausrücken, denn auch in Zams in den Stubaier Alpen und in zahlreichen anderen Skigebieten gingen Lawinen ab. Außer bei dem riesigen Einsatz in Westendorf konnte aber stets nach einiger Zeit Entwarnung gegeben werden.
Suche nach Verschütteten ohne Erfolg
Und auch in Vorarlberg mussten die Bergretter am Sonntag immer wieder ausrücken. In Fraxern wurde eine Frau schwer verletzt aus den Schneemassen geborgen. In Salzburg verlief die Suche nach Christian Hager (47) aus Weyregg (Oberösterreich), der am Freitag am Anzenberg in Hintersee von einem 300 Meter breiten Schneebrett verschüttet wurde, erneut ergebnislos.
Dafür konnte die Leiche von Konrad R. (52), der mit vier weiteren Kollegen von einer Lawine mitgerissen wurde, geborgen werden. "Der Tourengeher dürfte von der Lawine gegen einen Baum gedrückt worden sein. Er war sofort tot", so Alpinpolizist Oliver Anzböck. Zwei Skifahrer blieben bei dem Unglück unverletzt, Heimo R. (48) aus Salzburg kam verletzt ins Spital Schwarzach. "Er hat Prellungen", so Unfall-Chirurg Christoph Kollersbeck. Thomas H. (44) aus Oberalm liegt im UKH. Oberarzt Josef Obrist: "Er liegt auf der Intensivstation, sein Zustand ist aber stabil."
Von Doris Vettermann, Günther Krauthackl und Manuela Kappes, Kronen Zeitung
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