Krisengipfel in Graz

Tausend Steirer beim großen “Erste-Hilfe-Event”

Steiermark
14.02.2009 20:35
Ein besonderes Gespür für das, was die Menschen aktuell bewegt, hat die steirische Arbeiterkammer am Freitag bewiesen: 1.000 Interessierte strömten zur großen "Erste-Hilfe"-Veranstaltung in die Grazer Stadthalle. Schließlich ist bereits jeder fünfte "Hackler" von der Krise betroffen. "Mutinjektionen" gab's sowohl vom Sozialminister als auch vom AK-Chef: "Jedes Tief birgt auch eine Chance!"

Mit so einem Andrang hatten nicht einmal die kühnsten Optimisten gerechnet: 1.000 Steirer - Arbeitnehmer, Betriebsräte, Firmenchefs - bekamen am Freitag "Erste Hilfe" - und zwar in Sachen Krisenbewältigung. Arbeiterkammer-Experten gaben nützliche Tipps, wie man dem "Wirtschafts-Tsunami" ein Schnippchen schlagen kann; informierten über Arbeitszeitmodelle, Entlassungen, Kündigungsschutz.

AK-Präsident Walter Rotschädl (rechts im Bild) hatte auch Sozialminister Rudolf Hundstorfer (links) nach Graz gelotst - schließlich musste die Steiermark zuletzt schmerzhafte wirtschaftliche Tiefschläge (Kurzarbeit bei Böhler Kapfenberg und Magna, Pleitenrekord) einstecken.

130 Millionen Euro für Beschäftigung
Hundstorfer machte zwar kein Hehl daraus, dass die Krise das Land noch einige Zeit in Atem halten und weitere Jobs vernichten wird, dennoch gab's auch Beruhigungspillen: Man müsse das Tief auch als Chance zur Weiterqualifizierung sehen und dürfe den Kopf nicht in den Sand stecken. Zudem darf sich unser Bundesland über eine 130-Millionen-Euro-Investition in aktive Beschäftigungspolitik freuen.

Aktuelles Stimmungsbild
Die Arbeiterkammer hat vom Marktforschungsinstitut "bmm" ein aktuelles Stimmungsbild zur wirtschaftlichen Situation in der Steiermark eingeholt:

  • 20 Prozent der Steirer sind derzeit von der Krise betroffen, weitere 15 Prozent werden in naher Zukunft dazukommen.
  • Knapp 56 Prozent gehen hingegen davon aus, dass sie nicht zu "Krisenopfern" werden.
  • Besonders gefährdet sind männliche Arbeitnehmer ab 45 Jahren, Berufstätige aus Graz-Umgebung und Beschäftigte in Unternehmen mit mehr als 100 Mitarbeitern.
  • Es gibt drei Hauptauswirkungen: Auf- und Abbau von Zeitguthaben (22,8%), Kündigung (21,1%) und Kurzarbeit (19,3%).

von Gerald Schwaiger, "Steirerkrone"

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