Missbrauchsprozess

Mann missbrauchte Tochter – Mutter machte mit

Wien
12.02.2009 16:17
Ein abscheulichen Fall von Kindesmissbrauch erregt derzeit die Stadt: Ein 50-jähriger Mann gab zu, über Jahre hinweg die halbwüchsigen Töchter seiner Freundin sexuell missbraucht zu haben. Am Donnerstag hat Wiener Schöffensenat (Vorsitz: Sonja Höpler-Salat) begonnen, sich mit diesem Fall auseinanderzusetzen.

"Moralisch ist's vielleicht verwerflich, aber ich hab zu Sex vielleicht a andere Einstellung wie andere", gab der Harley-Davidson-Fahrer und Schrebergarten-Besitzer zu Protokoll.

In aller Offenheit schilderte der 40-jährige Angeklagte, dessen Jeansjacke ein riesiges "Easy Rider Memory"-Emblem zierte, wie er auf den 16. Geburtstag der älteren Tochter gewartet habe. Danach habe er sie gefragt, ob sie auch mit ihm schlafen wolle, "weil's mit jedem ins Bett 'gangen is'". Das Mädchen habe eingewilligt.

Mutter machte aktiv mit
In der Küche wären sie allerdings in flagranti von seiner Lebensgefährtin, die ebenfalls auf der Anklagebank Platz nehmen musste, erwischt worden: "Da hamma sie überredet, dass sie mitmacht." Die 47-Jährige pflichtete bei: Sie habe "aus der Mimik" nicht erkennen können, dass ihre Tochter damit nicht einverstanden war.

Die Mutter ließ sich außerdem von ihrem Freund bei sexuellen Handlungen mit einer Tochter filmen und fotografieren, posierte gemeinsam mit dieser nackt oder in Reizwäsche auf einem Motorrad.

Sie habe sich dazu "hinreißen" lassen, "weil ich Angst gehabt habe, dass mein Lebensgefährte mich verlässt", rechtfertigte sich die Heimhelferin nun vor Gericht.

Anzeige erst mit vierjähriger Verspätung
Der Fall flog erst mit vierjähriger Verspätung auf, nachdem die Mädchen zu Hause längst ausgezogen waren. Als ein kleiner Bruder der Jüngeren berichtete, er halte es zu Hause nicht mehr aus, entschloss sich die zu diesem Zeitpunkt 20-Jährige zur Anzeige. In weiterer Folge versicherte sie den Ermittlern, sie habe sich zu Beginn gegen ihren zudringlichen "Stiefvater" gewehrt, dies aber bald wegen Aussichtslosigkeit aufgegeben: Der kräftige Mann weist 13 Vorstrafen wegen Körperverletzung und sonstiger Gewaltdelikte auf.

Im Rahmen einer Hausdurchsuchung wurde bei dem 50-Jährigen umfangreiches kinderpornografisches Material sichergestellt. Auch das beschönigte der Angeklagte nicht: Er finde "grundsätzlich nix dabei, mit Mutter und Tochter gleichzeitig was zu haben". Er interessiere sich "halt für a breites Feld, die ganze Latte, rauf und runter".

Die Verhandlung wurde zur Beischaffung des Aktes der Jugendfürsorge auf unbestimmte Zeit vertagt. Diese hatte die Familie seit 1999 im Visier und soll 2004 auch von dem Missbrauch erfahren haben.

Symbolfoto

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