Gertrude D. besuchte am Mittwoch in Gössendorf ihre Zwillingsschwester und dort zugleich den Sohn ihres Lebensgefährten, der im Haus gerade ausmalt. Der 26-Jährige hatte seinen erst sieben Monate alten Schäferrüden "Rexi" bei sich, und der gefällt der neunjährigen Miriam über alles. Das Kind drängte seine Mutter, den Hund für eine Nacht mit nach Hause zu nehmen, doch sie lehnte ab. "Miriam war wütend und bockig", so die 41-Jährige, "und dann ist es passiert..."
"Diese Panik, diese Angst"
Die Schülerin rannte auf die Straße und hielt ein Auto an. Der Maler sah, wie das Kind in ein rot lackiertes Fahrzeug stieg und befürchtete eine Entführung. Gertrude D.: "Diese Panik, diese Angst! Mein Herz hat wie wild geklopft. Ich hab' das Schlimmste befürchtet - dass ich mein Kind nie mehr wiedersehe, dass die Miriam verschleppt worden ist wie seinerzeit die Natascha Kampusch..."
"Fremder" setzte Mädchen vor der Haustür ab
Die Frau alarmierte die Polizei, eine Großfahndung wurde ausgelöst. 25 Minuten später - eine Ewigkeit für die Mutter - war alles vorbei. Der Lenker - "Markus" soll auf seinem T-Shirt gestanden sein - setzte die Kleine 13 Kilometer nordwestlich daheim in Graz-Eggenberg ab.
"Was hat sich der Lenker nur gedacht?"
Weil sie keinen Schlüssel hatte, ging Miriam zu jener Tankstelle, wo der Freund der Mutter arbeitet. Der wiederum rief die Lebensgefährtin an. Zwei Fragen beschäftigen sie nun besonders: "Warum ist Miriam in ein fremdes Auto gestiegen?" Und: "Was hat sich der Lenker nur dabei gedacht, ein fremdes Kind mitzunehmen?"
von Manfred Niederl, "Steirerkrone"
Symbolbild
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