"Wie Kriegsgebiet"

Mindestens neun Tote bei Tornados in den USA

Ausland
12.02.2009 16:37
Bei verheerenden Tornados im amerikanischen Bundesstaat Oklahoma sind am mindestens neun Menschen ums Leben gekommen, Dutzende weitere wurden verletzt. Der heftige Wirbelsturm schlug am Dienstagabend eine breite Schneise der Verwüstung durch die Stadt Lone Grove. Häuser wurden komplett zerstört und Autos durch die Luft gewirbelt, mehr als 29.000 Menschen waren zeitweise ohne Strom. Die für die Jahreszeit ungewöhnlichen Tornados hatten nach Angaben des Wetterdienstes mit Windgeschwindigkeiten von schätzungsweise 275 Stundenkilometern gewütet.

Gouverneur Brad Henry erklärte, die Gegend "sieht aus wie ein Kriegsgebiet". Angesichts der Schäden sei es geradezu ein Wunder, dass nicht mehr Menschen ums Leben gekommen seien. "Es ist nichts mehr übrig", sagte der in Lone Grove lebende Autobahnpolizist Bryant Harris der Zeitung "Tulsa World". Nach Angaben des US-Wetterdienstes zogen mindestens vier Tornados über Oklahoma und Texas hinweg. Weitere Wirbelstürme seien möglich. Das Fernsehen zeigte Bilder von abgetragenen Dächern und vollständig zerstörten Häusern. Die Nationalgarde wurde einberufen, um den Rettungskräften zu helfen. Mehr als 29.000 Menschen waren von der Stromversorgung abgeschnitten.

"Es war total unwirklich"
In der Nähe von Oklahoma City mussten sich Gäste und Angestellte eines mexikanischen Restaurants in den Kühlraum flüchten, weil das ganze Gebäude unter der Wucht des Sturmes bebte. In der Stadt Edmond zerlegte ein Tornado eine komplette Autowerkstatt, kurz nachdem der Besitzer in den Feierabend gegangen war. "Es ist total unwirklich", sagte Automechaniker Michael Jerry der Zeitung. "Die Stahlbalken sind zusammengefaltet."

Ein Polizist sagte der Zeitung "The Oklahoman", dem Sturm seien in Lone Grove ganze Familien zum Opfer gefallen, die in einem Wohnwagenpark lebten. "Mir graut davor, was bei Tagesanbruch zum Vorschein kommt."

Das betroffene Gebiet liegt mitten in der berühmten "Tornado Alley" des Mittleren Westens, der am stärksten von Tornados betroffenen Region der USA. Hier trifft kalte, trockene Luft aus Kanada mit warmen, feuchten Luftmassen aus dem Golf von Mexiko zusammen. Durch die starken Temperatur- und Druckunterschiede können heftige Gewitter und Wirbelstürme mit Drehgeschwindigkeiten von bis zu 480 Stundenkilometern entstehen.

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

Kostenlose Spiele