Nicht jugendfrei

Ausstellung “The Porn Identity” in der Kunsthalle

Wien
11.02.2009 17:55
Den "Wildwuchs der Pornografie" mit Skulpturen, Laufbildern und Installationen zu konfrontieren, die das sexuelle Begehren reflektieren, ist Ziel der Ausstellung "The Porn Identity. Expeditionen in die Dunkelzone", die ab Donnerstagabend in der Kunsthalle Wien für das volljährige Volk eröffnet. Die Übertragung der "schamlosen Bilder in den kunstinstitutionellen Raum" soll pornotypische Zusammenhänge durchbrechen. Die Ausstellung lädt ein, die feinen Unterschiede zwischen kommerzieller Pornografie und Kunst zu entdecken.

"Porno, sagt man, ist das, womit wir uns nicht erwischen lassen wollen", heißt es im Pressetext zur Ausstellung. Dem "erwischt werden" entkommt man allerdings in "The Porn Identity" keinesfalls, im Hauptraum hängen dicht gedrängt rund zwei Dutzend Bildschirme mit explizitem Material von der Decke, heimlich wird es hier wohl zu keinem Zeitpunkt zugehen. Für die Kunsthalle Wien wurde die bereits in Rotterdam gezeigte Schau "Bodypoliticx" neu zusammengestellt. Kunsthalle-Direktor Gerald Matt will "gesellschaftliche Zustände auch medial hinterfragen“. Die mit Jugendverbot belegte Schau (Eintritt ab 18 Jahren) ist Teil des Frühjahrs-Schwerpunkts "Sex & Crime", der mit "Fahrstuhl zum Schafott" ab 20. März fortgeführt wird.

Fülle der Videos übersteigt jegliches Zeitbudget
Die gezeigten Videos, die sowohl durch ihre teilweise sehr langen Ausschnitte als auch ihre Quantität jegliches Zeitbudget eines sogar geduldigen Besuchers um ein Vielfaches überschreiten, umfassen zum Großteil Arbeiten etablierter Künstler wie Carolee Schneemann, Lawrence Weiner oder Jean Genet. Während Bruce LaBruce den homosexuellen Geschlechtsverkehr zwischen Skinheads auf Video bannt, inszeniert etwa der österreichische Filmemacher Martin Arnold mit Found Footage alter Hollywoodfilme Szenen mit Subtexten von Gewalt und Leidenschaft. Louisa Achille widmet sich in ihrem Film "The Naked Feminist" (Bild) in Interviews (Post-)Porno-Ikonen.

Weitere Details zur Ausstellung: siehe Infobox!

Mit aktuellen Themen wie dem "Porn-Chic im Web-2.0-Zeitalter" setzt sich lediglich der Katalog auseinander, der sowohl in Text als auch Bild die Ausstellung in der Kunsthalle um weitere Facetten der Pornografie erweitert. Rund um die Ausstellung finden zahlreiche Diskussionen und Vorträge in der Kunsthalle statt, eine Filmreihe im Metrokino beleuchtet im April unter dem Titel "Hauptsache Fleisch" Erotisches und Pornografisches im österreichischen Film.

Unabhängig von "Porn Identity" findet am Samstag im WUK das Symposium "Pornonom" statt. Die Choreographinnen Sabine Sonnenschein und Brigitte Wilfing laden zu einer Begegnung theoretischer, performativer und musikalischer Positionen zum pornografischen Film.

"The Porn Identity. Expeditionen in die Dunkelzone" in der Kunsthalle Wien. 13. Februar (Eröffnung um 19 Uhr) bis 1. Juni. Eintritt ab 18 Jahren.

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