Lawinenopfer

Ein Toter bei Lawinenabgang in Osttirol

Kärnten
10.02.2009 14:21
Ein Lawinenabgang in Innervillgraten in Osttirol hat am Montagnachmittag ein Todesopfer gefordert. Zwei Skitourengeher dürften im Bereich der "Pürglers Kunke" in etwa 2.400 Metern Höhe ein Schneebrett losgetreten haben und wurden verschüttet. Bei einer großangelegten Suchaktion mit Lawinenhunden konnte eine Frau lebend, ein Mann nur noch tot geborgen werden.

Die beiden Skitourengeher dürften allein unterwegs gewesen sein, denn der Lawinenabgang blieb vorerst unbemerkt. Erst als ein Sillianer Bergführer Spuren sah, die in den Lawinenkegel, aber nicht mehr heraus führten, schlug er Alarm.

Frau konnte lebend geborgen werden
Sofort wurden Bergretter, Alpinpolizisten und Hundeführer mit drei Hubschraubern zum Unglücksort bei Innervillgraten geflogen. Zuerst konnten die Einsatzteams mit Lawinensuchhunden eine Frau orten und ausgraben. "Die Frau war unterkühlt und bewusstlos. Sie wurde ins Krankenhaus nach Lienz geflogen", schildert ÖAMTC-Einsatzpilot Hannes Strobl.

Ihr Partner hatte leider kein Glück. "Der Mann war zwei Meter tief verschüttet. Bei seiner Bergung hatte er eine Körperkerntemperatur von nur vier Grad. Der Notarzt konnte nur noch den Tod feststellen", so ein Polizist. Ungeklärt ist derzeit noch die Identität der Opfer und  wie lange die beiden unter der Lawine verschüttet gewesen waren. Einen "Lawinenpieps" hatten sie nicht dabei.

Erhebliche Lawinengefahr
Zum Zeitpunkt des tödlichen Lawinenabgangs herrschte im Gebiet erhebliche Lawinengefahr. In den vergangenen drei Tagen fielen zwischen 30 und 40 Zentimeter Neuschnee, teilweise wurden Neuschneezuwächse bis zu 75 Zentimetern registriert.

Kräftiger Wind führte zudem zu neuen Schneeverfrachtungen. Gefahrenstellen seien dort derzeit in allen Hangrichtungen anzutreffen, vermehrt oberhalb etwa 1.600 Metern im bisher eher wenig befahrenem oder begangenem Steilgelände. Der Tiroler Lawinenwarndienst hatte zu Zurückhaltung bei der Befahrung von Steilhängen geraten. Vereinzelt seien durch die Tageserwärmung auch noch spontane Lawinenabgänge möglich.

Unglück überschattet Regierungsklausur
Das Unglück überschattete die Klausur der Bundesregierung, die zur selben Zeit im nur wenige Kilometer entfernten Sillian abgehalten wurde. Innenministerin Maria Fekter (VP) eilte von dort aus sofort zur Einsatzbesprechung.

Symbolfoto

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