"Das ist Rufmord!"

Biathleten über Doping-Anschuldigungen verärgert

Sport
09.02.2009 14:25
Doping bleibt im Biathlonsport unmittelbar vor dem Beginn der Weltmeisterschaften in Pyeongchang ein Thema. Während der Weltverband IBU positive A-Proben bestätigte und vor der Auswertung der B-Proben keine Namen nennt - nach Angaben russischer Medien sind zwei Frauen und ein Mann aus Russland betroffen -, berichtete die französische Sportzeitung "L'Equipe" sogar von acht positiven Fällen. Nach diesen Informationen soll es sich um Athleten aus Russland, der Ukraine und Österreich handeln. ÖSV-Sportdirektor Markus Gandler spricht von "Rufmord", der ÖSV will die Zeitung klagen.

Die Tageszeitung "L'Equipe" hatte schon am Freitag geschrieben, sie besitze Informationen über acht positive A-Proben, die von Tests anlässlich des Weltcup-Auftakts in Östersund (Schweden/2. bis 7.12.2008) stammten. Der deutsche Biathlon-Trainer Wolfgang Pichler, der Coach Schwedens, erklärte in der Montags-Ausgabe der "Süddeutschen Zeitung", dass es sich nach den in Pyeongchang kursierenden Gerüchten neben den Russen um männliche Athleten aus der Ukraine und "einen Österreicher" handeln soll.

Warten auf die B-Probe
Die IBU erwartet die Auswertung der B-Proben noch in dieser Woche, also vor dem Beginn der Titelkämpfe in Südkorea. Die betroffenen Athleten und Athletinnen wurden bis dahin provisorisch gesperrt. "Wir haben nie eine Anzahl der betroffenen Athleten öffentlich bekannt gegeben", erklärte IBU-Generalsekretärin Nicole Resch. Nach ihren Worten gebe es neben den in Medien publizierten Fällen keine weiteren.

Die Deutsche bestätigte, dass Zielkontrollen außerhalb der Wettkämpfe im Biathlon durchgeführt würden. Die Proben werden jeweils in einem der mehr als 30 WADA-akkreditierten Labors ausgewertet. Wo die in Östersund genommenen Proben getestet werden, sagte Resch nicht. Die "L'Equipe" hat gute Kontakte zum Labor in Chatenay-Malabry bei Paris und hatte die erste Meldung über einen positiven Test des Kohl-Teamkollegen Stefan Schumacher bei der Tour de France verbreitet.

Gandler entrüstet
ÖSV-Sportdirektor Markus Gandler war entrüstet über die jüngsten Verdächtigungen. "Es gibt momentan nicht den leisesten Verdacht, bei der NADA und der IBU weiß man nichts", erklärte Gandler und sprach von "Rufmord". Man wolle die Erfolge der Österreicher zunichte machen, sagte der Tiroler. Es gebe aktuell keine Maßnahmen der IBU gegen einen Österreicher, betonte Gandler. "Nichts, nicht einmal den leisesten Verdacht." Die bereits nach Südkorea gereisten Athleten seien ob der Verdächtigungen zwar betroffen, blieben aber auf ihr Ziel fokussiert.

Der ÖSV zieht vor Gericht
Der ÖSV stellte am Montag in einer von Gandler unterzeichneten Aussendung fest, dass die "ÖSV-Biathleten in den vergangenen Wochen mehrmals einer Dopingkontrolle unterzogen" worden seien. "Nach Rücksprache mit der NADA und der IBU gibt es bis dato keinerlei Beanstandungen", hieß es da. Der ÖSV kündigte an, gegen die Tageszeitung "L'Equipe" rechtliche Schritte einzuleiten.

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(Bild: KMM)



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