Großer Abschied

So erleichterst du deinem Kind den Umzug

Leben
12.02.2009 18:49
Ein Umzug in ein neues Zuhause steht bevor. Neben der Aussicht, nun schöner oder besser zu wohnen, bedeutet das aber auch viele Neuerungen - und damit einiges an Anstrengung. Schließlich verlässt man nicht selten einen Freundeskreis, wechselt den Arbeitgeber und bekommt neue Nachbarn. Und nicht nur für dich ist ein Umzug eine Belastung, auch und gerade für Kinder sind Umzüge immer sehr turbulent. Sie leiden oft stärker unter Abschiedsschmerz als Erwachsene. Hier erfährst du, wie du deinem Kind durch diese Zeit gut hindurch helfen kannst.
Natürlich sind die Eltern der wichtigste Bezugspunkt für Kinder, doch ein Umzug bringt es nun einmal mit sich, dass die Schule, viele Freunde, der Lieblingsspielplatz einfach zurückgelassen werden. Kinder im Alter bis zu fünf Jahren haben noch keine engen Bindungen, sie verwinden den Umzug meist recht gut. Frühe Vorbereitung auf die neue Situation hilft daher, dein Kind auf die Umstellung einzustimmen. Sprich mit deinem Kind über die Gründe für den Ortswechsel: neue Arbeit, mehr Platz, etwas eigenes. Bereite dein Kind langsam auf den Umzug vor und sprich immer wieder mit ihm.


Sanfte Umstellung

Dein Kind sollte die neue Umgebung frühzeitig kennenlernen. Zeige ihm die neue Wohnung, die neue Gegend. Mache ihm sein Zimmer schmackhaft und lasse es mitbestimmen, wie alles ablaufen soll. Wie soll sein Zimmer aussehen, wie soll es eingerichtet werden? Zeige ihm die Spielplätze, Eissalons, Kino, Geschäfte. Bereite es auf die neue Schule oder den neuen Kindergarten vor.


Hilfe bei Kontaktpflege

Dein Kind kann sich noch nicht so eigenständig um sein kleines Netzwerk kümmern. Du musst ihm dabei helfen, dass der Kontakt mit alten Freunden so gut wie möglich aufrecht erhalten werden kann. Besuche, Briefe, Zeichnungen, Telefonate können dabei helfen, dass der Bezug zu alten Freunden bleibt. Auch eine Abschiedsfeier gehört dazu. Natürlich wird dein Kind traurig sein, aber ein formaler Schlussstrich unter das alte Leben ist wichtig und hilft ihm, sich schneller auf die neue Situation einzustellen.


Umzug mit Teenagern

Teenager sind von Umzügen noch stärker betroffen als kleine Kinder. Sie haben sich soweit gefestigt, haben ihren Freundeskreis, leben ihr Leben, können aber noch nicht selbständig wohnen und müssen daher notgedrungen mit den Eltern mit. Hier gilt es, Kompromisse einzugehen und auch größere Umstände in Kauf zu nehmen. Einen Jugendlichen während eines Schuljahres aus der Klasse zu reißen ist keine gute Idee. Ebenso problematisch ist ein Umzug, wenn dafür eine Lehrstelle aufgegeben werden muss, für die es am neuen Wohnort keinen Ersatz gibt. In diesem Fall solltest du überlegen, ob dein Kind zumindest zwischenzeitlich bei Verwandten oder Bekannten unterkommen kann. Auch betreutes Wohnen für Jugendliche wäre eine Option. Zieht dein Kind mit um, dann mache ihm keine falschen Versprechungen à la "alles wird besser". Erkläre, was sich ändern wird, und mache Vorschläge, wie ihr die Umstellung bewältigen wollt.


Die Kinder beteiligen

Je aktiver die Kinder in die Entscheidungsbildung hinsichtlich des neuen Zuhauses und der Abwicklung des Umzuges eingebunden sind, desto besser. So haben sie das Gefühl, respektiert zu werden, und akzeptieren die Umstellung eher. Lass dein Kind seine Sachen selbst packen, richtet das neue Zimmer gemeinsam her und respektiere soweit möglich auch Spezialwünsche. Bei kleineren Kindern solltest du das Kinderzimmer als erstes Zimmer einrichten und es dem alten Zimmer möglichst nachbilden, sodass vertraute Gegenstände nach wie vor an ihrem Platz sind.


Das neue Leben

Der erste Tag im neuen Zuhause sollte ein Festtag sein. Koche etwas Gutes, macht einen netten Videoabend und bringe deine Kinder ins Bett. Rituale sollten beibehalten werden, da diese Sicherheit vermitteln. Stellt euch bei den Nachbarn vor und den neuen Mitschülern. Bitte die Lehrer darum, dein Kind bei der Eingliederung in die Gruppe zu unterstützen. Melde dein Kind auch bei Vereinen an bzw. frage es, welche Hobbys es gerne ausüben würde. Auch hier findet es schnell Anschluss und gewöhnt sich gut ein. Es kann sein, dass dein Kind anfangs etwas kränkelt, Schulprobleme hat oder zu Bettnässen beginnt. Hier solltest du jedoch etwas Verständnis und Geduld zeigen, das legt sich meist nach einigen Wochen wieder. Sei für dein Kind da und hilf ihm, wo du kannst.
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(Bild: kmm)



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