Abfahrt der Damen

Goldmedaille für US-Girl Lindsey Vonn

Sport
10.02.2009 10:40
Die WM-Abfahrt der Damen ging am Montag aus österreichischer Sicht in die Hosen. Beste ÖSV-Läuferin war Elisabeth Görgl, die in Val d'Isere als Vierte um 0,36 Sekunden doch relativ klar am Stockerl vorbeifuhr. Drei Plätze dahinter landete die Super-G-Dritte Andrea Fischbacher, Debütantin Anna Fenninger schied aus, und auch die als Geheimfavoritin gehandelte Steirerin Renate Götschl versagte total - sie kam als 24. nicht einmal in die Top 20. Strahlende Siegerin wurde wie schon vor sechs Tagen im Super-G US-Girl Lindsey Vonn, die sich 0,52 Sekunden vor der Schweizerin Lara Gut und der Italienerin Nadia Fanchini (+0,57) durchsetzte.

Görgls durchwachsene Fahrt, in der sie oben noch bei den Schnellsten dabei war, im unteren Teil aber eine zu direkte Linie wählte und viel Zeit liegen ließ, war am Ende immer noch gut genug für "Blech". Trotzdem war die Steirerin angesichts ihrer Leistung alles andere als glücklich: "Ich habe bis zuletzt auf eine Medaille gehofft. Es hat nicht gereicht, das muss ich leider so akzeptieren." Immerhin durfte Görgl, die nach Platz sechs im Super-G und Rang drei in der Super-Kombi wieder in die Top-Sechs fuhr, neuerlich an der offiziellen Siegerehrung teilnehmen.

Null Sicht für Fischbacher
Fischbacher, die Bronzemedaillen-Gewinnerin vom Super-G, hatte Pech mit der Sicht und wurde Siebente. "Ich hatte null Sicht und habe keinen einzigen Schlag gesehen. Und wenn du nichts siehst, dann bist du automatisch langsamer. Ich habe aber trotzdem versucht, alles zu geben", erklärte die Salzburgerin, die sich auch in der Abfahrt mehr erhofft hatte. "Enttäuscht bin ich natürlich schon, doch man braucht auch das nötige Glück."

Götschl schwer frustriert
Götschl zeigte ausgerechnet zum WM-Abschied eine ihrer schwächsten Abfahrts-Darbietungen überhaupt und ging danach sehr hart mit sich ins Gericht. "Es ist eine Riesenenttäuschung, es war alles für den Hugo. Wenn man im letzten WM-Rennen vier Sekunden hinten ist, dann kann man nur noch ein Loch graben und sich zuschütten. Vielleicht kann ich das Skifahren wirklich nicht mehr. Vier Sekunden sind mehr als eine Welt, das ist fast die halbe Strecke. Ich kann nur noch lachen, aber eigentlich ist es zum Weinen", meinte sie.

Videos zu den Läufen von Görgl und Vonn findest du ebenso in der Infobox wie das selbstkritische Interview der Renate Götschl. Außerdem gibt's dort weitere Hintergrundinfos!

Auch die Nervösität konnte Vonn nicht bremsen
Lindsey Vonn, im Video oben kannst du ihren Gold-Lauf noch einmal ansehen, strahlte beim Siegerinterview über das ganze Gesicht: "Es war schwierig, weil ich sehr nervös war. Ich dachte nicht, dass ich Lara noch abfangen kann. Aber ich habe offenbar alles richtig gemacht, die Geschwindigkeit ins Flache mitgenommen und bin natürlich überglücklich. Wer weiß, was jetzt in Slalom und Riesenslalom noch möglich ist!" Vonn schlüpfte damit in Frankreich in die Fußstapfen von Anja Pärson, die Schwedin hatte 2007 bei ihrer Heim-WM in Aare ebenfalls Gold in beiden Speed-Disziplinen (jeweils vor Vonn) und zusätzlich noch Platz eins in der Kombi geholt.

Nur Vonn besser als Gut
Trotz Handicaps sehr schnell war die Schweizerin Gut, die wie im Super-G Rang zwei hinter Vonn belegte. "Ich hatte die ganze Nacht und dann auch am Start Bauchschmerzen. Bei der Fahrt war es dann nicht ganz so schlimm, aber ich bin nicht so gefahren, wie ich es wollte. Ich habe zu viel gedacht und bin zu wenig gefahren", meinte die 17-Jährige, die damit gerechnet hatte, dass Vonn noch schneller sein würde. Und Nadia Fanchini sagte zu ihrem dritten Platz: "Ich bin überglücklich. Nach all meinen Verletzungen ist das eine ganz tolle Sache, in Bormio war ich ja nur Vierte. Ich bin glücklich, ich habe immer daran geglaubt."

Nach stundenlangem Warten musste am Sonntag, dem ursprünglischen Termin, die Abfahrt der Damen aus Sicherheitsgründen abgesagt und auf Montag verschoben werden.

Das Ergebnis der WM-Abfahrt:

Rang

Name

Nation

  Zeit

 1

VONN Lindsey 

USA 

 1:30.31

 2

GUT Lara 

SUI 

 1:30.83

 3

FANCHINI Nadia 

ITA 

 1:30.88

 4

GÖRGL Elisabeth 

AUT 

 1:31.24

 5

ROLLAND Marion 

FRA 

 1:31.45

 6

MARCHAND-ARVIER Marie 

FRA 

 1:31.51

 7

FISCHBACHER Andrea 

AUT 

 1:31.88

 8

SIORPAES Wendy 

ITA 

 1:32.31

 9

COOK Stacey 

USA 

 1:32.37

 10

RIESCH Maria 

GER 

 1:32.42

 11

BRYDON Emily 

CAN 

 1:32.44

 12

REVILLET Aurelie 

FRA 

 1:32.63

 12

PÄRSON Anja 

SWE 

 1:32.63

 14

MAZE Tina 

SLO 

 1:32.64

 15

ALCOTT Chemmy 

GBR 

 1:33.04

 16

MERIGHETTI Daniela 

ITA 

 1:33.25

 17

SUTER Fabienne 

SUI 

 1:33.35

 18

MIKLOS Edith 

ROU 

 1:33.41

 19

RUIZ CASTILLO Carolina 

SPA 

 1:33.42

 20

JACQUEMOD Ingrid 

FRA 

 1:33.44

 21

VANDERBEEK Kelly 

CAN 

 1:33.59

 22

FERK Marusa 

SLO 

 1:33.61

 23

STUFFER Verena 

ITA 

 1:34.26

 24

GÖTSCHL Renate 

AUT 

 1:34.32

 25

ROBNIK Mateja 

SLO 

 1:34.56

 26

STECHERT Gina 

GER 

 1:34.65

 27

MARSHALL Chelsea 

USA 

 1:35.40

 28

MORLANS Leyre 

SPA 

 1:36.12

 29

KRIZOVA Klara 

CZE 

 1:36.31

 30

SIMARI BIRKNER Macarena 

ARG 

 1:37.31

 31

SIMARI BIRKNER Maria Belen 

ARG 

 1:38.91

 32

VAN BUYNDER Isabel 

BEL 

 1:42.27

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(Bild: KMM)



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