Stecher hatte am Samstag Emotionen geweckt, als er seinen neunten Erfolg dem im Sommer beim Paragleiten tödlich verunglückten Teamkollegen Alfred Rainer widmete, am Sonntag mischte er bei starkem Schneefall bis zum Schluss um den Sieg mit. Erst im Zielsprint erwies sich der Norweger Magnus Moan, der zuvor auf den zehn Kilometern 58 Sekunden auf Stecher aufgeholt hatte, als stärker und gewann mit 3,2 Sekunden Vorsprung auf den Steirer und 33,7 auf Weltcup-Spitzenreiter Anssi Koivuranta.
Nach neuerlicher Laufbestzeit war Moan am Ende seiner Kräfte. "Das war eines der härtesten Rennen der Saison, ich habe vor dem Sprint nur gehofft, dass Mario auch so müde ist wie ich", sagte der Norsker. Koivuranta hatte sich erst kurzfristig für ein Antreten entschieden. "Ich mag diese Schanze überhaupt nicht, daher bin ich mit dem Podestplatz sehr zufrieden", erklärte der Finne, der am Vortag 13. gewesen war und dabei "eines der besten Langlaufrennen der Karriere" (von Rang 26 auf 13) geliefert hatte.
Springen abgebrochen
Am Sonntag musste das Springen angesichts immer schlechterer Bedingungen abgebrochen werden, nach den Ergebnissen des Freitag-Durchgangs ging Stecher als Dritter und Moan als 22. in die Loipe. In der Gesamtwertung führt der 20-jährige Finne Koivuranta nun mit 43 Punkten vor dem fünf Jahre älteren Norweger, der den sechsten Saisonsieg und seinen insgesamt 13. feierte.
Das Duell um die Kristallkugel findet am Wochenende in Klingenthal seine Fortsetzung. Stecher, Bieler und Klapfer verzichten und bereiten sich auf die WM vor, die ebenfalls für die WM vornominierten Bernhard Gruber und Willi Denifl reisen hingegen nach Deutschland. Dort können sich Marco Pichlmayer, David Kreiner, David Zauner noch für den möglichen sechsten WM-Platz im ÖSV-Team empfehlen.
Stecher von sich selbst überrascht
Stecher, der nach einer schweren Knieverletzung erst kurz vor Weihnachten in Ramsau in die Saison gestartet war, überraschte auch sich selbst. "Ich habe auf einen Podestplatz gehofft, dass es ein Sieg und ein zweiter Platz wird, hätte ich mir nie träumen lassen", sagte der 31-Jährige. Er hatte sogar das Double im Visier, doch Moan war im Finish etwas stärker. "Ich habe in den Armen keine Kraft mehr gehabt", sagte Stecher, der voller Selbstvertrauen heim ins Pitztal reiste. "Ich weiß, dass ich so gut in Form bin wie noch nie in meinem Leben."
Klapfer, der Stecher am Vortag wertvolle Führungsarbeit geleistet hatte, freute sich über das beste Wochenende seiner Karriere. Der 23-Jährige ließ dem Podestplatz am Sonntag einen achten Rang folgen. "Das Springen klappt derzeit sehr gut, das ist der Schlüssel", meinte der starke Läufer. Er hatte bereits zu Stecher und Koivuranta aufgeschlossen, musste aber den Strapazen Tribut zollen und fiel etwas zurück.
Ergebnis des Sonntag-Bewerbs in Seefeld:
Rang | Name | Nation | Endzeit |
1 | MOAN Magnus-H. | NOR | 29:18,8 Min. |
2 | STECHER Mario | AUT | 29:22,0 |
3 | KOIVURANTA Anssi | FIN | 29:52,5 |
4 | BIELER Christoph | AUT | 30:02,7 |
5 | EDELMANN Tino | GER | 30:04,4 |
6 | SCHMID Jan | NOR | 30:04,5 |
7 | TANDE Petter L. | NOR | 30:08,4 |
8 | KLAPFER Lukas | AUT | 30:09,4 |
9 | RIAN Espen | NOR | 30:12,2 |
10 | ORANIC Mitja | SLO | 30:22,2 |
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15 | DRUML Tomaz | AUT | 30:50,0 |
17 | GRUBER Bernhard | AUT | 30:55,0 |
19 | DENIFL Wilhelm | AUT | 30:59,3 |
21 | KAMMERLANDER Tobias | AUT | 31:05,4 |
24 | PICHLMAYER Marco | AUT | 31:28,4 |
25 | ZAUNER David | AUT | 31:34,0 |
29 | HAUSER Robert | AUT | 32:12,9 |
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