Seit den 90er-Jahren befindet sich die insgesamt achtköpfige Grazer Familie in der Obhut der Jugendwohlfahrt, bekommt Erziehungshilfe und Nachmittagsbetreuung. Und jahrelang soll auch alles gut funktioniert haben. "Die Eltern kamen immer zu unseren Dienststellen", hieß es seitens des Jugendamtes.
Wohnung verbarrikadiert
Vor zwei Wochen habe sich die Situation plötzlich zugespitzt. Die Eltern seien nicht mehr erreichbar gewesen, also sahen die Sozialarbeiter am vergangenen Dienstag Handlungsbedarf. Doch die Wohnung der Familie war verbarrikadiert. Erst nach eineinhalb Stunden Verhandlung und der Androhung, die Polizei einzuschalten, wurde die Türe geöffnet. Und dort bot sich ein unfassbares Bild: Einen halben Meter hoch türmten sich Dreck und Müll. "Die Wohnung war wirklich in einem äußerst verwahrlosten Zustand", hieß es. Aber nicht nur sie, auch die sechs Kinder der Familie.
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Probleme beim Sprechen und Schreiben
Die zwei ältesten Kinder wollten bleiben, die vier Mädchen wurden mitgenommen. Im Krankenhaus, wo sie auf Pflegeplätze warten, werden sie jetzt psychologisch betreut; sie bekamen Kleidung und Spielsachen. Sprachprobleme gibt es, auch das Schreiben geht nicht gut. "Die Kinder sind unregelmäßig in die Schule gegangen", lautet die Auskunft des Jugendamtes, das demnächst über eine Anzeige entscheiden wird.
von Eva Molitschnig, Kronen Zeitung
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