Vor Durchbruch

Wiener Notschlafstelle für arbeitslose EU-Bürger

Wien
06.02.2009 15:11
Die Vinzenzgemeinschaft will eine neue Notschlafstelle errichten. Sie soll obdachlosen EU-Bürgern offen stehen, die schwarz in Wien gearbeitet haben und keinen österreichischen Pass besitzen. Die Pläne dürften vor einem Durchbruch stehen: „Sie nähert sich der Verwirklichung", berichtet der Initiator, Pfarrer Wolfgang Pucher (Bild). Die FPÖ ist strikt gegen die Pläne von Vinzi-Pfarrer Pucher und spricht von einem „Todesstoß" für den Bezirk.

Im Idealfall kann die Einrichtung, die auf mindestens 50 Personen ausgelegt ist, unter dem Namen "VinziPort" noch heuer in Währing eröffnet werden. „Es könnte sich sogar bis Ende März ausgehen," hofft Pucher. Auch die Hälfte der notwendigen 30 freiwilligen Helfer habe man schon zusammen. Mit der neuen Notschlafstelle wolle man eine Lücke im bestehenden sozialen Netz Wiens schließen.

FP-Bezirksobmann Udo Guggenbichler befürchtet einen weiteren „Todesstoß“ für den Bezirk und einen Anstieg der Kriminalität: „Die Freiheitlichen in Währing werden jedenfalls nicht tatenlos zuschauen, wenn gegenwärtig ein weiterer Anschlag auf die Bevölkerung des 18. Bezirkes gesetzt wird."

200 Menschen aus EU-Staaten sind obdachlos
Die Stadt Wien bietet für Obdachlose zwar zahlreiche Einrichtungen an, allerdings ausschließlich für österreichische Staatsbürger bzw. für jene Ausländer, die vor ihrer Obdachlosigkeit einer geregelten Arbeit nachgingen. Es gebe aber darüber hinaus rund 200 Menschen aus EU-Staaten, die obdachlos sind und weil sie illegal gearbeitet haben, würden sie vor dem Nichts stehen. Auch wenn Betten in Notschlafstellen frei stehen, hätten sie keinen Anspruch darauf, so Pucher.

Derzeit seien die beiden Wiener Einrichtungen der Vinzenzgemeinschaft, "VinziRast" und "VinziBett", die einzigen, welche die Betroffenen aufnähmen. Die Not sei so groß, dass man das neue "VinziPort" brauche und hiermit auch Druck auf die Entscheidungsträger ausüben wolle. Angeboten werden sollen in der Einrichtung neben einem Bett auch eine warme Mahlzeit, die Möglichkeit, Wäsche zu waschen, sowie ein sozialer Beratungsdienst.

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