Millionen-Betrug

Dritter Verdächtiger in U-Haft genommen

Wien
06.02.2009 17:46
Die Affäre um die Bundesbuchhaltungsagentur (BHAG) und das Bildungsinstitut "Venetia" zieht immer weitere Kreise. Ein Wiener Rechtsanwalt, der mit dem "Venetia"-Chef Geschäfte getätigt hatte, wurde in U-Haft genommen. "Der Verdacht geht nicht bloß in Richtung Geldwäsche, sondern auch in Richtung betrügerische Handlungen", hieß es am Freitag bei der Korruptionsstaatsanwaltschaft. Der Verkauf der Forderungsbestätigungen des Bundes, die ein BHAG-Beamter widerrechtlich ausgestellt haben soll, sei mehrmals über den Juristen gelaufen.

Wie berichtet, steht der Beamte Wolfgang W. von der BHAG in Verdacht, an den schwer verschuldeten Chef des Bildungsinstitutes 16,5 Millionen Euro an Bargeld illegal überwiesen zu haben. Außerdem soll er dem "Venetia"-Chef mit Schuldscheinen der Republik versorgt haben, die dieser als Besicherung für Kredite verwenden sollte.

Und das machte der "Venetia"-Chef offenbar auch: Einem Wiener Rechtsanwalt dürfte er einen Schuldschein im Wert von elf Millionen Euro für nur etwas mehr als die Hälfte des Wertes verkauft haben. Für die Korruptionsstaatsanwaltschaft besteht damit der Verdacht der Geldwäsche. Denn ein Schuldschein der Republik gilt an und für sich als eine völlig sichere Anlage. Der Jurist wurde in U-Haft genommen. Der Anwalt sei nicht geständig, ein Antrag auf U-Haft sollte noch am Freitag gestellt werden. Auch gegen einen zweiten Geschäftspartner des "Venetia"-Chefs wird jetzt ermittelt.

In der kommenden Woche soll jener Freund und Besitzer einer Goldmine in Ecuador als Zeuge vernommen werden, der angeblich für den gesamten Schaden von 16,5 Millionen Euro aufkommen will. Währenddessen wirft der Sozialsprecher der Grünen, Karl Öllinger, der BHAG vor, dass es schon im Jahr 2005 Unregelmäßigkeiten bei Auszahlungen gegeben habe.

Peter Grotter, Kronen Zeitung, und krone.at

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