Er könne sich an die Tat nicht erinnern, aber "es muss wohl so gewesen sein", sagte der Angeklagte. Vor Gericht entschuldigte er sich dann bei den Eltern der 24-Jährigen. Er beteuerte, er habe die Frau nicht töten wollen.
Das Paar war nach einem Lokalbesuch in den frühen Morgenstunden in Streit geraten. Daraufhin habe der 26-Jährige seine Freundin ins Freie gezerrt und mit Tritten gegen Kopf und Körper attackiert, so die Anklage. Die Mutter des Opfers, die durch Schreie geweckt wurde, fand ihre blutüberströmte Tochter. Die junge Oberösterreicherin erlitt lebensgefährliche Verletzungen - ein Hirnödem, ein Schädel-Hirn-Trauma sowie einen offenen Kieferbruch.
Opfer auf dem Weg der Besserung
Ihre Tochter sei nach wie vor in der Reha, eine Kieferoperation sei noch nötig, beschrieb die Mutter den heutigen Zustand ihrer Tochter. Waren am Anfang massive bleibende Schäden befürchtet worden, sei sie nun auf dem Weg der Besserung. Sie sei besser orientiert, ein Wiedereinstieg ins Berufsleben sei "nicht mehr ausgeschlossen", so die Mutter.
Der Angeklagte berief sich auf Erinnerungslücken. Er sei in der Früh aufgewacht und habe Verletzungen an der Hand sowie Schmerzen am Bein gehabt, sich diese aber nicht erklären können. Er sei aufgewühlt und nervös gewesen, habe aber nicht gewusst warum, schilderte er. Angesprochen auf sein detailliertes Geständnis, das er bei der Polizei abgelegt hat, sagte er, er habe damals den Tathergang gemeinsam mit den Beamten rekonstruiert. "Es muss wohl so gewesen sein."
Unter Alkoholeinfluss manchmal eifersüchtig
Der Angeklagte, der in der Familie bereits als künftiger Schwiegersohn galt, beschrieb seine Beziehung zu dem Opfer als "prinzipiell gut". Der 26-Jährige ist unbescholten und wurde von Zeugen durchwegs als unauffällig und nicht gewalttätig beschrieben. Lediglich unter Alkoholeinfluss sei er manchmal eifersüchtig gewesen. Seine Erinnerungslücke schreibt der Gutachter aber nicht dem Alkohol zu, sondern führt sie auf "Verdrängung oder Manipulation" zurück.
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