Schock-Zahlen

Deutsche Bank meldet Milliardenverluste

Ausland
05.02.2009 17:59
Die Deutsche Bank hat im Geschäftsjahr 2008 einen Verlust von 5,7 Milliarden Euro vor Steuern gemacht. Nach Steuern ergibt sich für das größte deutsche Geldinstitut ein Minus von 3,9 Milliarden Euro, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Die Dividende solle 50 Cent betragen - 4 Euro weniger als im Vorjahr. Die Bank hatte bereits Mitte Jänner vor einem Verlust dieser Größenordnung gewarnt. Immerhin konnte die Deutsche Bank im Jänner Erträge von 2,8 Milliarden Euro erwirtschaften.

Im vierten Quartal ergab sich für das Kreditinstitut ein Nettoverlust von 4,8 Milliarden Euro. Im Vorjahreszeitraum hatte das Institut noch eine Milliarde Gewinn gemacht. Der Vorstandsvorsitzende Josef Ackermann (Bild) sagte, er sei wegen des Ergebnisses des vierten Quartals enttäuscht. Die Rahmenbedingungen seien ohne Präzedenzfall gewesen und hätte einige Schwächen im Geschäftsmodell erkennen lassen. Die Bank werde sich nun wieder mehr auf das Kerngeschäft konzentrieren.

Dass die Deutsche Bank im Jänner Erträge von 2,8 Milliarden Euro erwirtschaften konnte, stimmt Ackermann zuversichtlich: "Dies ist deutlich über dem Vergleichswert im vergangenen Jahr und nur unwesentlich unter dem Spitzenwert von 2007."

Ackermann: "Brauchen kein Staatsgeld"
Zum wiederholten Male schloss Ackermann die Inanspruchnahme von Staatsgeld für seine Bank aus. Er glaubt, dass die Mitarbeiter der Deutschen Bank in 10 oder 20 Jahren stolz sagen könnten, dass dieses Institut die größte Finanzkrise seit der Großen Depression "eigenständig gemeistert" habe.

Gleichwohl hob der Chef des deutschen Branchenprimus hervor, die Finanzbranche befinde sich weltweit in einer "schweren Krise". Davon sei auch die Deutsche Bank nicht verschont geblieben. Der Verlust nach Steuern von 4,8 Milliarden Euro im vierten Quartal 2008 und das Minus von 3,9 Milliarden im Gesamtjahr bezeichnete er als "völlig unbefriedigend". Die Gesamterträge des Hauses hätten im vergangenen Jahr bei 13,5 Milliarden Euro gelegen - "das ist weniger als die Hälfte des Vorjahres".

Verkauf und Handel mit Wertpapieren bricht ein
Besonders betroffen sei der Unternehmensbereich Corporate Banking & Securities (CB&S) gewesen. Dieser Bereich umfasst unter anderem das Emissionsgeschäft sowie den Verkauf und Handel von Wertpapieren. CB&S habe vor Steuern "einen Verlust in Höhe von 8,5 Milliarden Euro eingefahren, nach einem Vorjahresgewinn von 4,2 Milliarden". Hauptursache sei das schlechte Handelsergebnis gewesen.

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