Ende Jänner ging der Polizeiinspektion Finanz ein Arbeitsloser ins Netz, als er gerade Substitol verkaufen wollte. Über den 27-Jährigen stießen Drogenfahnder auf einen Komplizen, der seine Frühpension von 700 Euro durch den Verkauf von Ersatzdrogen über Monate vervielfachte. In der Wohnung des 30-Jährigen stellten Kriminalisten 345 Stück Substitol und Compensan im Verkaufswert von 12.000 Euro sicher, dazu 900 Schlaftabletten und einen Verkaufserlös von 16.000 Euro.
Ohne Kontrollen ins Drogenersatzprogramm
Die beiden Grazer sind in Haft. Den "Stoff" bezogen sie von einem Asylanten in Wien-Hernals. Der 27-jähriger Iraner (in seiner Wohnung wurden 72 Substitolkapseln sichergestellt) hatte einem Arzt vorgetäuscht, süchtig zu sein und war in das Drogenersatzprogramm aufgenommen worden - ohne Kontrollen!
So wie Gerhard Kobinger, der Präsident der steirischen Apothekerkammer, ärgert sich auch der Grazer Drogenfahnder Manfred Lohnegger: "Der Handel mit Substitol ist hausgemacht. 2007 und 2008 haben wir den illegalen Verkauf von 60.000 Kapseln belegt. Alle waren in Wien verschrieben worden!"
von Manfred Niederl, "Steirerkrone"
Symbolbild
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