Historische Dürre

Millionen Chinesen leiden unter Wassermangel

Ausland
05.02.2009 13:44
Wegen einer Dürre "historischen Ausmaßes" hat die chinesische Regierung den Notstand über die betroffenen Regionen verhängt. Staats- und Parteichef Hu Jintao rief am Donnerstag die lokalen Behörden zum Kampf gegen die Auswirkungen der schlimmen Trockenheit aus. Die Regierung stellte weitere 300 Millionen Yuan (rund 34 Millionen Euro) Soforthilfe bereit. Rund vier Millionen Menschen mangelt es an Wasser. Die Dürre bedroht das Wintergetreide in acht Provinzen, knapp die Hälfte der Produktion ist betroffen. Rund 1,85 Millionen Stück Vieh leiden unter Wassermangel.

Mit der Ausrufung des Notstands der Stufe Zwei wurden die lokalen Behörden angewiesen, mit allen Mitteln die Ernten zu sichern. Außerdem wurden Notfallpläne aktiviert. Besonders den Bauern, die ihre Felder bewässern müssen, soll geholfen werden. Zehntausende Helfer sollen aktiviert werden, um Trinkwasser für Mensch und Tier sicherzustellen. Spezielle Finanzhilfen sollen für besonders arme Gebiete bereitgestellt werden. Es solle auch versucht werden, Regen künstlich auszulösen, indem Wolken geimpft werden.

Schon drei Monaten kein Regen
Eine Veränderung des Wetters ist aber derzeit nicht in Sicht. In den betroffenen Regionen wird für die kommenden zehn Tage kein Regen vorhergesagt. Der Dürrenotstand wurde in Henan, Anhui, Shanxi und Shaanxi ausgerufen. Betroffen sind auch Shandong, Hebei, Gansu, Jiangsu sowie Regionen von Hubei und Hunan. In vielen Gebieten sind die Niederschläge um 70 Prozent niedriger als sonst. "Die Dauer, das Ausmaß und die Auswirkungen der Dürre sind selten", sagte der Chef der Meteorologischen Verwaltung, Zheng Guoguang, laut "China Daily".

Getreide-Ernte ist gefährdet
In der zentralchinesischen Provinz Henan ist die Dürre die schlimmste seit mehr als fünf Jahrzehnten. 63 Prozent der Getreidefelder sind dort betroffen. Auch die Provinz Anhui leidet schwer unter den ausbleibenden Regenfällen. Die Getreideproduktion in den besonders unter Trockenheit leidenden Regionen der beiden Provinzen dürfte um 20 Prozent zurückgehen. In der Hauptstadt Peking hat es seit mehr als 100 Tagen nicht geregnet, was zuletzt vor 38 Jahren passiert war.

Felder sind vertrocknet
Die Dürreperiode begann bereits im November und betrifft knapp zehn Millionen Hektar Ackerland. Ein Drittel der Fläche sei schwer betroffen, berichtete die staatliche chinesische Nachrichtenagentur Xinhua. Das Fernsehen zeigte in den vergangenen Tagen Bilder von vertrockneten Feldern (siehe Video), in denen sich tiefe Furchen gebildet hatten. Zeitungen sprechen davon, dass die Trockenheit in der Provinz Henan die schlimmste Dürre seit 1951 sei.

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