Forint in der "Hölle"

Ungarns Währung erreicht Rekordtief

Ausland
04.02.2009 14:19
"Der Forint hat das Tor zur Hölle durchschritten", lautet der Kommentar der ungarischen Tageszeitung "Nepszabadsag" am Mittwoch zum neuen Negativrekord der Landeswährung. Der Forint hat gegenüber dem Euro ein neues Rekordtief erreicht: Erstmals muss man mehr als 300 Forint für 1 Euro bezahlen. Am Mittwoch stand der Wert bei 304,5 Forint. Damit hat die Währung seit Jahresanfang um 13 Prozent an Wert gegenüber dem Euro verloren.

Laut Finanzexperten ist der Forint "in eine Falle geraten". Für eine Stärkung der Landeswährung gebe es nur einen "sehr eingeschränkten Spielraum". Eine Lösung bestünde in einer sofortigen deutlichen Senkung der Budgetausgaben, erklärte Gergely Suppan, Analyst der ungarischen Takarekbank. Die Schwächung des Forint treffe vor allem Ungarn mit Devisenkrediten. Allerdings könne man nicht von einer "Panik auf dem Kapitalmarkt" sprechen, da die Schwächung des Forint keinen Einfluss auf die Börse hätte.

Die ungarische Nationalbank (kurz: MNB) hätte einen geringen Spielraum, um den Forintkurs zu stärken, so Suppan. Eine Leitzinserhöhung wäre in der derzeitigen Rezession "nicht glücklich". Damit würde möglicherweise "Öl ins Feuer" gegossen. Wegen des niedrigen Niveaus der Devisenreserven hält Suppan aber auch eine Intervention der MNB für unwahrscheinlich. MNB-Präsident Andras Simor betonte allerdings, dass der Notenbank "entsprechende Mittel zur Verfügung stehen, um die übermäßigen Schwankungen des Forints abzuschwächen".

Staat soll Kreditschulden von Familien übernehmen
Laut Premier Ferenc Gyurcsany wird am Mittwoch über Hilfen für Devisenkreditnehmer verhandelt. Dabei soll eine staatliche Institution vorrübergehend die Schulden von Familien übernehmen, die ihre Kredite nicht tilgen können. Die vorübergehende Finanzhilfe soll später an den Staat zurückbezahlt werden.

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