Das Saatgut wird mit dem hoch wirksamen Insektizid gebeizt, so dass die Maispflanzen bereits in der Entwicklung geschützt sind. Doch neben dem giftigen Beizstaub, der bei der Aussaat in die Umwelt gelangt, stellen auch die jungen Pflanzen eine Giftquelle für Insekten dar: "Die Bienen holen sich das von der Pflanze abgegebene Wasser und verenden daran", erklärte Schwarz.
"Keine Biene wird sterben"
"Unsere klare Botschaft ist - keine Biene wird sterben. Unser Einsatz von Poncho Pro ist ein anderer als beispielsweise in Deutschland", entgegnete daraufhin der für Landwirtschaft zuständige Landesrat Josef Martinz (V). Das Saatgut würde so gebeizt werden, dass es keinen Abrieb gäbe, argumentierte Martinz.
Die gebeizten Maispflanzen sollen aber sogar über mehrere Wochen eine Gefahr für Bienen darstellen. Erst ab einer Größe von etwa 40 Zentimeter scheint das abgegebene Wasser für Insekten weniger gefährlich zu sein. Es werde zwar argumentiert, dass in Österreich über ein Völkersterben der Bienen nichts bekannt sei, Imker würden aber eine Abnahme der Völkerstärke beobachten, meinte Schwarz.
Lösung gefordert
"In Italien und Slowenien ist Poncho Pro bereits verboten, in Deutschland sind 2008 11.800 Bienenvölker nach der Aussaat zugrunde gegangen. Die Landesregierung wäre dazu aufgerufen, sich grundlegend zu informieren, es wäre Schade, wenn Kärnten den selben Fehler machen würde", appellierte der Imker.
Eine eher denkbare Lösung für Schwarz wäre eine Kennzeichnungspflicht: "Wenn Poncho Pro eingesetzt wird, müssen die Felder gekennzeichnet werden, so dass die Imker die Möglichkeit haben, abzuwandern. Dann gibt es aber das Problem der nicht flächendeckenden Bestäubung."
Symbolbild
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