Firma im Dachboden

Illegale “Betriebsstätten” in Lainz entdeckt

Österreich
02.02.2009 22:49
Die Prüfer des Kontrollamtes haben bei ihren Visiten im Krankenhaus Wien-Hietzing - ehemals Lainz - laut ihrem Bericht illegale "Betriebsansiedlungen" ausfindig gemacht. Eine Spenglerei, eine Installations- sowie eine Elektrofirma haben demnach im Spital ihre Tätigkeit entfaltet. Dabei wurden offenbar auch Sicherheitsbestimmungen umgangen, unter anderem wurde etwa am Dachboden ohne zureichenden Feuerschutz mit offener Gasflamme hantiert. Genehmigungen dafür gab es nicht. Der für das Spital zuständige Technische Direktor wurde inzwischen entlassen.

Das Kontrollamt stellte etwa fest, dass im Dachboden eines Gebäudes eine Spenglerfirma aktiv war. Entdeckt wurden ein umfangreiches Lager für Material sowie eine Werkstätte samt Küche, Sozialräumen und einer Toilette. Eine besondere Gefährdung war laut Kontrollamt dadurch gegeben, dass in der Küche und dem Sozialraum mehrere elektrische Heizgeräte in Vollbetrieb standen, obwohl nach Angabe der Technischen Direktion die Firma im Prüfungszeitraum gar nicht beschäftigt wurde.

Am Dachboden mit offener Gasflamme hantiert
Zwei Flüssiggasflaschen ließen laut Kontrollamt ferner darauf schließen, dass im Dachboden trotz des fehlenden Brandschutzes mit offener Gasflamme hantiert wurde. "Ergänzend war anzumerken, dass der vorhandene Feuerlöscher seit Jahren nicht auf seine ordnungsgemäße Funktionsweise geprüft und auch keine Brandmeldeanlage installiert war", wird im Bericht festgehalten.

"Unzulässige Betriebsstätten"
Ähnliche Entdeckungen gab es auch im Küchengebäude (Installationsfirma) und in anderen Pavillons (Elektrounternehmen). Ein Lagerraum war dabei nur über ein Archiv zu begehen, in dem Patientenbefunde aufbewahrt wurden. Das Lager wurde, so wird der Krankenanstaltenverbund (KAV) im Bericht zitiert, inzwischen geräumt. Das Kontrollamt setzte das zuständige Magistratische Bezirksamt von den "unzulässigen Betriebsstätten" in Kenntnis.

"Patientennaher Bereich nicht betroffen"
Der Direktor des Wiener Krankenanstaltenverbundes (KAV), Wilhelm Marhold, hat am Montag nach einem Bericht des Kontrollamtes zum Krankenhaus Hietzing - vormals Lainz - unterstrichen, dass der für die kritisierten Zustände Verantwortliche seines Amtes enthoben wurde: "Der Technische Direktor des Krankenhauses Hietzing wurde in seiner Funktion abgelöst", so Marhold in einer Aussendung. Bei den kritisierten Nachlässigkeiten und Mängeln hätte es sich allerdings um Bereiche wie den Keller, die Dachböden oder die Wirtschaftsgebäude gehandelt, betonte der KAV-Chef: "Der patientennahe Bereich ist von der Kritik nicht betroffen."

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