Geiseln frei

Vier Gefangene der FARC-Rebellen freigelassen

Ausland
02.02.2009 11:11
Die linksgerichteten FARC-Rebellen in Kolumbien haben wie angekündigt vier Geiseln freigelassen. Ein Helikopter mit den drei Polizisten und dem Soldaten an Bord landete am Sonntagabend in der Stadt Villavicencio etwa 90 Kilometer von der Hauptstadt Bogota entfernt. In Villavicencio wurden sie von ihren Angehörigen erwartet, unter denen sich wegen der stundenlangen Verzögerung des Eintreffens schon Nervosität breitgemacht hatte.

Die drei im Jahr 2007 entführten Polizisten Walter Lozano, Juan Galicia und Alexis Torres sowie der Soldat William Dominguez waren anscheinend bei guter Gesundheit. Sie waren von den Rebellen an einem unbekannten Ort in den südkolumbianischen Urwäldern an Vertreter des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) und von regierungsunabhängigen Organisationen übergeben worden. Für ihren Transport nach Villavicencio hatte die brasilianische Regierung einen Hubschrauber zur Verfügung gestellt, berichtete IKRK-Sprecher Yves Heller.

Übergabe stundenlang verzögert
Die Übergabe der Geiseln hatte sich mehrere Stunden lang verzögert. Laut einem Mitglied der Begrüßungsorganisation waren Flüge der kolumbianischen Luftwaffe über dem Übergabeort der Grund dafür. Die Regierung in Bogota wies den Vorwurf zurück. Die Zeitung "El Tiempo" hatte sogar von Kämpfen berichtet, bei denen ein Rebell ums Leben gekommen sein soll. Unter den in Villavicencio wartenden Angehörigen hatten diese Berichte und die Verspätung große Unruhe ausgelöst.

Vermittlungsbemühungen dvon Chavez
Die Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens (FARC) kämpfen seit über 40 Jahren gegen die kolumbianische Regierung. Regierungstruppen töteten im Vorjahr mehrere FARC-Führungsmitglieder und schwächten die Struktur der Organisation entscheidend. Dies und Vermittlungsbemühungen des linksgerichteten venezolanischen Präsidenten Hugo Chavez dürften die Rebellen dazu bewogen haben, einer Freilassung von Geiseln zuzustimmen. Für diese Woche sind drei weitere Übergaben geplant. Am Montag sollte der Ex-Gouverneur der Provinz Meta, Alan Jara, und am Mittwoch der Ex-Abgeordnete des Parlaments der Provinz Valle del Cauca, Sigifredo Lopez, freigelassen werden.

Die Rebellen halten nach Einschätzung der Regierung noch weitere 800 Menschen fest, für die sie von den Angehörigen Lösegelder fordern. Eine ihrer prominentesten Gefangenen, die französisch-kolumbianische Grün-Politikerin Ingrid Betancourt, war bei einer kolumbianischen Geheimdienstaktion im vergangenen Juli nach mehr als sechs Jahren Geiselhaft befreit worden. Damals kamen insgesamt 15 Geiseln frei. Im Jänner und Februar vergangenen Jahres hatten die FARC sechs Politiker freigelassen.

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