Frieren im Dunkeln

Dutzende Tote nach Wintersturm in den USA

Ausland
03.02.2009 08:18
Nach einem heftigen Wintersturm in den USA ist im Bundesstaat Kentucky die Zahl der Toten auf 24 angestiegen. Das erklärte Gouverneur Steve Beshear am Montag in einem Brief an Präsident Barack Obama. Landesweit steigt die Zahl der Toten damit auf 55. Besonders betroffen waren am Wochenende die Staaten Kentucky, Arkansas, Texas, Missouri, Virginia, West Virginia, Indiana, Ohio und Oklahoma.

Dem Brief von Beshear zufolge erlagen mindestens zehn Menschen Kohlenmonoxid-Vergiftungen, neun weitere erfroren. Einzelheiten zu den Todesfällen nannte der Gouverneur nicht. Zu Kohlenmonoxid-Vergiftungen kann es durch unsachgemäßen Gebrauch von Heizsystemen kommen. Insgesamt waren am Wochenende knapp eine Million Menschen ohne Stromversorgung, gut 600.000 davon im besonders schwer betroffenen Kentucky.

Nationalgarde im Einsatz
Dort hatte man deshalb am Wochenende die Nationalgarde aktiviert. 4.600 Nationalgardisten und 3.000 Soldaten waren pausenlos im Einsatz, um von Bäumen blockierte Straßen zu räumen und dabei zu helfen, die Stromversorgung für tausende Haushalte wiederherzustellen.

Die Nationalgardisten sollen dem Sender CNN zufolge zudem von Haus zu Haus gehen, um sich vom Wohlbefinden der Bewohner zu überzeugen. Bereits zuvor hatten die Behörden vom Stromausfall betroffene frierende Menschen dazu aufgerufen, nicht länger in den eigenen vier Wänden auszuharren, sondern sich in Notquartieren oder auch Hotels und Motels aufzuwärmen.

Eine Woche nach schwerem Eisregen und Schneefällen sind noch immer Tausende Menschen vom Stromnetz abgeschnitten. Auch die Wasserversorgung funktioniert in vielen Gebieten des Staates nicht mehr. Trotz eines erwarteten Temperaturanstiegs warnten die Behörden am Sonntag, dass es insbesondere in entlegenen Regionen noch Tage, wenn nicht sogar Wochen dauern könnte, bis die Lichter wieder brennen.

Kalifornien droht "schlimmste Trockenheit"
Ein gegensätzliches Bild zeichnet sich dagegen in Kalifornien ab: Nach einem ungewöhnlich trockenen Winterbeginn warnen die Behörden dort vor einer neuen Dürre. "Wir könnten am Anfang der schlimmsten Trockenheit in der jüngeren Geschichte Kaliforniens stehen", warnte der Leiter der Wasserbehörde, Lester Snow, die Bewohner der US-Westküste. Sie sollten sofort mit dem Wassersparen beginnen. Wie der "San Francisco Chronicle" berichtete, beträgt die Schneehöhe in der kalifornischen Sierra Nevada nur 61 Prozent des für die Jahreszeit normalen Wertes. Das Schmelzwasser aus den Bergen zählt zu den wichtigsten Wasserreserven des Staates.

Mit dem Winterregen im Jänner fallen gewöhnlich 20 Prozent der jährlichen Niederschläge, doch die vergangenen vier Wochen brachten kaum Regen. Bei Sonne und blauem Himmel herrscht in vielen Teilen Kaliforniens frühlingshaftes Wetter. In einigen Landstrichen sind die Wasserreservoirs bereits halb leer. Schon in den vergangenen zwei Jahren hatte es an der US-Westküste zu wenig geregnet. Die Monate März, April und Mai 2008 zählten zu den trockensten seit Beginn der staatlichen Messungen.

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